Düsseldorfer EG Christof Kreutzer dreht kräftig am Personalkarussell
Sechs Personalentscheidung in der jüngsten Vergangenheit waren so nicht zu erwarten.
Düsseldorf. Eigentlich sollten die Teams der Deutschen Eishockey Liga ihre Kaderplanung weitestgehend beendet haben. Zwar schließt das Transferfenster im Gegensatz zu dem der Fußball-Bundesliga nicht kurz nach dem Saisonstart, sondern ist bis Ende Januar (für Wechsel innerhalb Deutschlands) beziehungsweise Mitte Februar (international) geöffnet. Zudem ist es durchaus üblich, sich eine Ausländerlizenz zurückzuhalten, um im Notfall auf Verletzungen oder Formkrisen reagieren zu können.
Dass eine Mannschaft aber zwischen Anfang November und Mitte Dezember gleich sechs Personalentscheidungen trifft, ist dann doch die Ausnahme. Christof Kreutzer — bei der Düsseldorfer EG nicht nur Trainer, sondern auch Manager - hat es trotzdem getan. Allerdings nicht ganz freiwillig. Bereits am 2. November musste der 48-Jährige die Offensive stärken. Seine erste Antwort auf viele Verletzte und wenige Tore hieß David Van der Gulik, der mit der Erfahrung von 49 NHL- und 575 AHL-Spielen über den Atlantik kam. Zwei Tore hat der Kanadier in acht Spielen erzielt. Und nun fällt er selbst verletzt aus. Das tat auch Tim Conboy über Wochen, und Kreutzer nutzte die Zeit. Ende November konnte er die Vertragsverlängerung mit seinem 33 Jahre alten Abwehrchef verkünden.
Nur elf Tage später traf der „Trainermanager“ die nächste Personalentscheidung. Wieder ging es um einen lange verletzten Verteidiger, der 2014 als Meister aus Ingolstadt gekommen war. Doch dieses Mal endete die Zusammenarbeit. Und zwar sofort: Jakub Ficenec und die DEG gehen getrennte Wege.
Es vergingen erneut nur fünf Tage, da verschickte die DEG eine weitere Pressemitteilung zu ihrem Kader: Routinier Rob Collins (38) hatte für ein weiteres Jahr unterschrieben. Und als alle dachten, die Düsseldorfer würden sich ganz auf ihre Siegesserie konzentrieren, fragte Travis Turnbull drei Tage später, ob er nicht nach Schweden wechseln dürfe. Er durfte. Und wird nächste Saison trotzdem mit den Kölner Haien im Dome aufschlagen. Also musste Kreutzer erneut handeln — und zog Drayson Bowman aus dem Ärmel, der am Dienstagmorgen in Lohausen landete und abends gegen Mannheim gleich sein Debüt feierte.