Der DEG läuft die Zeit davon
Für Sponsor Metro ist noch kein Nachfolger gefunden. Auch der Ticketumsatz ist rapide gesunken.
Düsseldorf. Alle glauben daran, dass der DEG schon nichts passieren wird. Die schwierige Lage mit dem Ausstieg des Hauptsponsors Metro zum Ende der Spielzeit wird schon irgendwie gemeistert.
„Wir glauben auch ganz fest daran, aber uns läuft die Zeit davon“, sagt DEG-Manager und Geschäftsführer Lance Nethery. „Wir müssen langsam den Optimismus mit Fakten unterfüttern.“ Falls das nicht geschieht, wird es ab Sommer 2012 kein Spitzeneishockey mehr in Düsseldorf geben.
Das ist keine Schwarzmalerei, sondern beschreibt derzeit die dramatische Situation der DEG. Es fehlen für den Etat im nächsten Jahr rund 3,5 Millionen Euro an Sponsoreneinnahmen. „Auch die Zuschauerentwicklung der jüngsten Vergangenheit hat unsere Probleme drastisch vergrößert“, erklärt Joachim Suhr, Aufsichtsratsvorsitzender der DEG.
„Wir haben einen Rückgang der Ticketumsätze von nahezu 1,3 Millionen Euro.“ Da neben der Metro auch Schlösser, Zamek und Klüh ihre Aufwendungen stark zurückgefahren haben, musste Lance Nethery den Etat, den er in der vergangenen Spielzeit bereits um 20 Prozent zurückgefahren hat, noch einmal um fünf Prozent für die aktuelle Saison senken.
„Positiv ist, dass wir für das laufende Spieljahr in jedem Fall all unseren Verpflichtungen wie Spielergehältern oder laufenden Kosten für den Geschäftsbetrieb nachkommen können“, erklärt der DEG-Manager. „Aber ein seriöser Wirtschaftsplan für die Saison 2012/13 ist derzeit nicht zu erstellen.“
„Egal was kommt, wir nehmen alles — gerne mehrere kleine Sponsoren oder auch einen oder mehrere große“, sagt Joachim Suhr. „Im Moment haben wir keinen Notfallplan, weil wir dafür keine Mittel haben.“
Die Lage ist dramatisch, umso wichtiger ist, dass die DEG in 14 Tagen sportlich erfolgreich in die Saison startet. Die deutschlandweit bekannte Traditionsmarke DEG sucht Partner und Unterstützer. „Es macht Mut, dass andere Klubs viel schlechter dran waren und gerettet wurden“, sagt Nethery, der darauf hinweist, dass die DEG keinerlei Altlasten oder aktuelle Schulden hat.
Die DEG verfügt zudem über eine starke Mannschaft, die wieder leidenschaftliches Eishockey spielen wird und mit der man sich identifizieren kann. Immerhin will Trainer Jeff Tomlinson erneut dafür sorgen, dass sein Team die beste Heimmannschaft wird und wieder die meisten Tore erzielt.
„Da es auch Anzeichen gibt, dass der Zuschauerrückgang der vergangenen Jahre gestoppt ist, freuen wir uns auf die kommende Saison“, sagt Lance Nethery. „Aber die Fans sowie die alten und neuen Partner müssen zeigen, dass sie hinter uns stehen.“