Deutsche Eishockey Liga DEG-Torjäger Luke Adam trifft, wie er will

Düsseldorf · In der ersten Saisonhälfte agierte der 29-Jährige unglücklich und wenig effektiv. Doch mittlerweile macht der Kanadier das, wofür er geholt wurde: Tore.

DEG-Stürmer Luke Adam (links) erzielte zuletzt fünf Tore in sechs Spielen. Am Freitag in Berlin traf er zum Sieg.

Foto: dpa/Andreas Gora

Manche Stürmer sind Allrounder, können gleichermaßen gut die Scheiben verteilen oder selbst erfolgreich abschließen. Dann gibt es die „Arbeiter“, deren Stärken beispielsweise vor allem im Unterzahlspiel zum Tragen kommen. Es gibt auch die Robusten, die keinen Zweikampf scheuen und gern auch mal in der gegnerischen Zone einen Check setzen. Nicht zu vergessen die feinen Techniker, deren exzellenter Umgang mit dem Puck sich von Anderen innerhalb des eigenen Teams abhebt. Und dann gibt es da noch die Torjäger. Als solcher gilt Luke Adam. Und als solcher hat ihn die Düsseldorfer EG im vergangenen Sommer verpflichtet.

„Ich möchte in der Mannschaft ein Führungsspieler sein, zu dem vor allem die jungen Talente aufblicken können“, hatte er nach Bekanntwerden seines Wechsels von Mannheim zur DEG gesagt. Doch zunächst agierte der 29-Jährige eher unglücklich und uneffektiv. In seinen ersten 20 Partien in der Deutschen Eishockey Liga für die DEG gelangen dem Kanadier gerade einmal drei Treffer. Im Oktober verpasste er zudem vier Spiele mit einer Unterkörperverletzung.

Adam galt als Königstransfer von DEG-Manager Mondt

Kein guter Start beim neuen Arbeitgeber, der große Hoffnungen in ihn gesetzt hatte. Die erste Saison des bis 2021 an die Rot-Gelben gebundenen Außenstürmers schien bereits den Stempel „enttäuschend“ zu erhalten. Gerade mit Blick auf seine vorherigen Spielzeiten in Mannheim.

Bei den Adlern hatte der Linksschütze mit 16 Toren und 22 Vorlagen in der Hauptrunde sowie 13 Scorerpunkten in den Play-offs maßgeblich Anteil am Titelgewinn 2019. Insgesamt kam er in drei Jahren in Mannheim auf 132 Scorerpunkte in 171 Spielen. „Luke Adam ist ein echter Hochkaräter, der unsere Mannschaft besser machen wird“, erklärte Manager Niki Mondt im Mai zu seinem „Königstransfer“. Doch nicht selten wirkte Adam eher wie ein Mitläufer statt wie ein Führungsspieler. Cheftrainer Harold Kreis nahm den 90-maligen NHL-Spieler beiseite. „Ich habe ihm gesagt, dass sein Wert für die Mannschaft nicht nur an Toren gemessen wird“, gab der 61-Jährige vor einigen Wochen zu Protokoll.

Der Kanadier ist inzwischen drittbester Torschütze der DEG

Offenbar hat Adam, dem in Mannheim das eine oder andere Mal vorgeworfen wurde, erst zum Ende der Saison richtig Fahrt aufzunehmen, genau zugehört. Denn in den vergangenen Wochen läuft es nicht nur für das Team, das als Tabellenfünfter kurz vor der direkten Qualifikation für das Play-off-Viertelfinale steht, richtig gut. Auch Luke Adam ist in hervorragender Form. Fünf Tore erzielte er in den vergangenen sechs Partien, zuletzt traf der Kanadier in allen vier aufeinanderfolgenden Auswärtsspielen in Mannheim, München, Berlin und Bremerhaven. Am Freitag in Berlin erzielte er in der Verlängerung das Siegtor. Adam trifft derzeit, wie er will.

Hinter Jerome Flaake (18) und Maximilian Kammerer (15) ist Adam mit 14 Treffern inzwischen drittbester Torschütze der Düsseldorfer EG, hinzu kommen 13 Vorlagen. Die 38 Scorerpunkte aus der vergangenen Spielzeit wird er nicht mehr erreichen. Doch Adam macht deutlich: Ich bin da und bereit für die Play-offs. Als Torjäger, dafür wurde er schließlich geholt. Auch die jungen Spieler blicken inzwischen (mehr) zu ihm auf. So, wie er sich das vorgenommen hatte. Luke Adam ist endlich richtig wach geworden. Von einer enttäuschenden Saison kann bei ihm keine Rede mehr sein.