Adler schlagen im DEL-Finale zurück: 4:1 gegen Berlin
Mannheim (dpa) - Die Adler Mannheim haben in der Finalserie um die deutsche Eishockey-Meisterschaft zurückgeschlagen und Titelverteidiger Eisbären Berlin in eigener Halle bezwungen. In einem mitreißenden Spiel setzten sich die Mannheimer im Duell der DEL-Rekordmeister mit 4:1 (1:1,1:0,2:0) durch.
Drei Tage nach dem 0:2 in Berlin münzten Christoph Ullmann (11:46 Minuten), Kenneth Magowan (32:22) und Adam Mitchell mit einem Doppelschlag binnen 1:23 Minuten (45:37 und 46:50) mit ihren Toren den Heimvorteil um. „Das ist für uns wahsinnig wichtig. Wir fahren jetzt mit einem positiven Gefühl nach Berlin“, sagte Mannheims Kapitän Marcus Kink vor dem dritten Duell, das am Freitag in Berlin steigt. In Mannheim hatte Barry Tallackson für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt (13:57).
Die Entschlossenheit der Hausherren war von der ersten Sekunde an spürbar. Entsprechend selten konnte sich die Gäste-Mannschaft von Eisbären-Coach Don Jackson zu Beginn aus ihrem Drittel befreien. Angetrieben vom Dauergesang der Adler-Fans unter den 13 600 Zuschauern, erspielten sich die Mannheimer Chancen: Gleich in der ersten Minute trafen sie aber nur die Latte. Beim Führungstreffer scheiterte Ullmann zunächst am überragenden Berliner Keeper Rob Zepp. Beim Nachschuss drosch er den Puck unhaltbar in die Maschen.
„Wir waren ein bisschen flattrig danach“, gestand Berlins Co-Trainer Hartmut Nickel in der ersten Drittelpause, nachdem die Adler nur Sekunden nach der Führung den zweiten Treffer verpasst hatten. Allerdings bekamen die Eisbären ihre Nerven schnell in den Griff und glichen nach einem schweren Abwehrschnitzer der Hausherren durch Barry Tallackson aus. „Wir sehen, dass die Eisbären eiskalt sind“, kommentierte Ullmann die Chancenverwertung des Erzrivalen.
Die jeweils fünfmaligen DEL-Meister schenkten sich auch danach nichts. Das Match verlief zunächst etwas ausgeglichener, wenn auch mit den besseren Chancen wieder auf Mannheimer Seite. Zweimal konnte Zepp seine Vorderleute vor einem Rückstand durch Ronny Arendt und Yanick Lehoux bewahren. Gegen Megawons Kracher war aber auch der glänzend aufgelegte Nationalkeeper machtlos.
Der Treffer zeigte Wirkung. Erst als die Mannheimer erneut vor dem eigenen Tor die Scheibe verloren, wäre den Berlinern fast der Ausgleich gelungen. Der Puck rollte aber drei Sekunden vor Ende des zweiten Drittel um wenige Zentimeter am Tor vorbei.
Danach wurde es auch außerhalb der Eisfläche hitzig. „Er darf überhaupt nicht mit unseren Spielern sprechen. Er sollte sich um seine Mannschaft kümmern, und nicht um unsere“, ereiferte sich Mannheims Teamleiter Teal Fowler, nachdem Berlins Coach Don Jackson offenbar das Gespräch mit einem Adler-Spieler gesucht hatte. „Ich kümmer' mich nicht um Teal Fowler“, konterte Jackson nach dem Spiel.
Auf dem Eis hatten die Mannheimer Spieler zuvor weitere Taten sprechen lassen: In weniger als anderthalb Minuten sorgte Mitchell mit einem Doppelschlag für die Entscheidung. „Wir haben nicht so richtig dagegengehalten“, monierte Berlins Frank Hördler. Die Hausptädter warten damit seit dem 24. Oktober 2010 auf den ersten Sieg in der Adler-Halle; die Finalserie wird in mindestens vier Spielen entschieden.