Eishockey-Streit: Verband und Liga vertagen sich
Köln/München (dpa) - Im Streit um einen neuen Kooperationsvertrag im deutschen Eishockey haben sich Verband und Liga nach einem Treffen erneut vertagt.
„Wir hoffen, bis zum Wochenende ein Ergebnis und Entscheidungen treffen zu können“, sagte der Geschäftsführer der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), Gernot Tripcke, der Nachrichtenagentur dpa. Über Inhalte und Tendenz des Gesprächs mit dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) in München sei Stillschweigen vereinbart worden. Tripcke betonte aber, „weiter in Kontakt“ zu bleiben: „Wir haben die Gespräche nicht abgebrochen.“
Größter Streitpunkt bei den schwierigen Verhandlungen ist die Verzahnung der DEL als höchste deutsche Spielklasse mit der 2. Bundesliga. Der DEB und die Eishockeyspielbetriebsgesellschaft (ESBG) als Vertreter der Zweit- und Oberligisten fordern seit langem vehement einen Auf- und Abstieg zwischen den Ligen.
Zuletzt fand zumindest eine Annäherung statt, nachdem die DEL nach langer Weigerung ein Relegationsmodell ab der Saison 2013/2014 angeboten hatte. Die Zweitligisten wollen aber schon in der kommenden Saison die Möglichkeit, sich sportlich für die DEL zu qualifizieren.
Sollte es zu keinem neuen Vertrag kommen, hätte dies weitreichende Konsequenzen. Zum einen wären die Vorbereitungsspiele der DEL-Clubs mit unterklassigen oder ausländischen Gegnern wegen der Statuten des Weltverbandes gefährdet. Zum anderem bestünde keine Verpflichtung mehr, Nationalspieler für Auswahlpartien zur Verfügung zu stellen. Dem deutschen Eishockey drohte für diesen Fall ein Absturz im internationalen Vergleich und ein erheblicher Imageverlust.