Freezers jubeln trotz Testpleite - Adler müde
Mannheim (dpa) - Das größte Kompliment kam vom NHL-Superstar der Los Angeles Kings. Dass die Hamburg Freezers aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) dem Team aus der stärksten Liga der Welt beim 4:5 im Testspiel einen solch harten Kampf liefern - damit hatte Anze Kopitar nicht gerechnet.
„Dass es im Spiel so eng werden würde, hatte ich nicht erwartet. Hamburg hat ein gutes Team“, befand der slowenische Super-Stürmer, dessen Jahresgehalt von 6,8 Millionen Euro nur knapp unter dem Gesamtetat der Freezers (7 Millionen Euro) liegt. Dennoch deckte das bisherige DEL-Kellerkind, das als Tabellendritter nach sechs Spielen überraschend gut dasteht, die Schwächen der NHL-Stars, die mit allen Leistungsträgern angetreten waren, gnadenlos auf.
„Für uns war es der letzte Test, den wir nicht vollends bestanden haben. Wir werden viel trainieren und uns verbessern müssen. Das war eine sehr gute Partie der Freezers, die viele starke und schnelle Spieler in ihren Reihen haben“, lobte Kings-Coach Terry Murray die Hamburger wenige Tage vor der NHL-Auftaktpartie der Kings gegen die New York Rangers in Stockholm.
Vor 10 152 begeisterten Zuschauern boten die Freezers über weite Strecken Paroli und waren doch beeindruckt. „Es war eine Ehre für mich, gegen Anze Kopitar spielen zu dürfen“, sagte etwa Stürmer David Wolf zur Begegnung mit dem zweimaligen NHL-All-Star-Stürmer.
So ehrfürchtig ging der DEL-Tabellenführer Adler Mannheim in ihrem Test gegen die Buffalo Sabres auch auf dem Eis zu Werke. Am Ende stand ein bitteres 3:8, bei dem auch der deutsche Nationalspieler Christian Ehrhoff für die Sabres traf. „Es sind Fehler passiert, die nur vorkommen, wenn man müde ist, das hat unseren deutlichen Sieg begünstigt“, sagte Buffalo-Coach Lindy Ruff höflich.
So stark die Mannheimer sich aktuell in der DEL beweisen, im vierten Spiel binnen sechs Tagen ging den Adlern die Puste aus. Das Team von Trainer Harold Kreis konnte anders als Hamburg so kein Sparrings-Partner sein. Passend zur deprimierenden Abend blieb zumindest auf dem Eis auch das Wiedersehen mit Ex-Adler Jochen Hecht versagt. „Ich kann für die nächsten Spiele einen Einsatz ausschließen“, berichtete Buffalos Co-Trainer James Patrick der Gehirnerschütterung von Hecht vor drei Wochen.
Damit fehlt Hecht definitiv auch im ersten NHL-Spiel überhaupt in Berlin. Dann stehen sich die Kings und die Sabres direkt gegenüber und streiten sich um NHL-Punkte. Der Vorteil liegt auch ohne Hecht eindeutig beim Ehrhoff-Team.