Halbfinale nur ein Etappenziel für Köln und Hamburg
Berlin (dpa) - Haie-Trainer Uwe Krupp will nicht auf den Golfplatz. „Wenn wir nicht genauso konsequent wie gegen Mannheim sind, spielen wir in zehn Tagen Golf“, warnte der Ex-Bundestrainer sein Kölner Team vor dem Start der Halbfinals in der DEL am Mittwoch gegen die Grizzly Adams Wolfsburg.
In der zweiten Partie der Vorschlussrunde nach dem Modus „Best of Seven“ stehen sich der Hauptrundenprimus Hamburg und der Meister-Killer Ingolstadt gegenüber. Die Freezers träumen vom ersten Titel. Für die Meisterschafts-Favoriten Köln und Hamburg soll das Halbfinale nur eine Zwischenstation sein. Die Haie, für Trainer-Routinier Hans Zach von den ausgeschiedenen Mannheimer Adlern erster Titelanwärter, bekommen es mit einem alten, lieben Bekannten zu tun. Im Vorjahr hatten die Grizzly Adams in der Vorschlussrunde gegen Köln beim 0:3 keine Chance.
Krupp erwartet von Wolfsburg allerdings unangenehmere Gegenwehr als im Viertelfinale von Zachs Mannheimer Defensivkünstlern. „Ich erwarte enge und spannende Spiele. Das wird härter als gegen Mannheim“, sagte der ehemalige Bundestrainer. Krupp muss dabei auf Mittelstürmer Charles Stephens verzichten, der sich einer Daumen-Operation unterzieht.
Für den Kanadier dürfte wieder der vor den letzten beiden Viertelfinal-Playoffs strafversetzte slowenische Nationalspieler Rok Ticar ins Team zurückkehren. Verteidiger Moritz Müller vermutet: „Wolfsburg wird uns früher attackieren als Mannheim. Sie sind läuferisch stark.“
Nach dem Zitter-Viertelfinale fühlen sich die Freezers bereit für den ersten deutschen Eishockey-Titel. „Das ist das Resultat der letzten Jahre, wir haben hier etwas aufgebaut. Dieses Team ist quasi unser Baby. Jetzt wollen wir natürlich mehr“, schwärmte Freezers-Top-Torjäger David Wolf nach dem überstandenen Viertelfinale. Die Runde der letzten Acht war in den beiden vergangenen Spielzeiten stets Endstation für Hamburg.
Die Vorfreude auf das erste Halbfinale seit zehn Jahren ist in der Hansestadt jedenfalls groß. Freitagnacht gingen die Tickets in den Verkauf, am Montag waren für die beiden Heimspiele am Mittwoch und Sonntag bereits insgesamt 10.000 Tickets verkauft.
Die Freezers stehen zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte im Halbfinale. „Es war vor der Saison unser Ziel, den nächsten Schritt zu machen. Das haben wir geschafft“, sagte Sportdirektor Stéphane Richer. Den Halbfinalgegner ERC Ingolstadt schätzt er stark ein: „Sie stehen in der Defensive stabil. Es wird genau wie zuletzt gegen Iserlohn eine enge Serie.“
Bis auf das Überzahlspiel offenbarten die Hanseaten bisher kaum Schwächen. Die Stürmer David Wolf und Jerome Flaake spielen die stärkste Saison ihrer Karriere, Neuzugang Philippe Dupuis hat als spielstarker Center voll eingeschlagen. Die schlechte Powerplay-Quote von 8,3 Prozent mit Torerfolgen kommentierte Kapitän Christoph Schubert trocken: „Dafür machen wir unsere Treffer fünf gegen fünf“.