Rekord bei DEL-Wintergame: „Das ist ein Traum“
Nürnberg (dpa) - Das Wintergame der Deutschen Eishockey Liga (DEL) geht als Europarekord in die Geschichte ein.
Zum ersten DEL-Freiluftspiel zwischen den Nürnberg Ice Tigers und dem Meister Eisbären Berlin werden am Samstag im Nürnberger Frankenstadion 50 000 Zuschauer zum meistbesuchten europäischen Ligaspiel erwartet. „Dass wir das Rekordspiel ausrichten, ist ein Traum“, sagte Nürnbergs Geschäftsführer Lorenz Funk in Nürnberg.
Die bisherige Höchstmarke von 36 444 Zuschauern unter freiem Himmel erzielte am 5. Februar 2011 in Helsinki das Spiel zwischen Jokerit und IFK Helsinki. Der Zuschauerrekord für ein Match in der DEL liegt bei 18 700 Zuschauern, aufgestellt am 19. April 2002 in Köln zwischen den Haien und den Adler Mannheim. „Wir sind sehr stolz darauf, dieses Wintergame realisiert zu haben“, betonte Thomas Sabo, der Hauptsponsor der Ice Tigers und Mitinitiator des Eisspektakels. Die Kosten des Wintergames sollen bei gut einer Millionen Euro liegen.
Die Veranstalter betrieben einen großen organisatorischen Aufwand für den bisherigen Höhepunkt der laufenden Saison, der unter der Schirmherrschaft von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) steht. Zehn Firmen halfen dabei, das hauptsächlich für Fußball gedachte Stadion in eine Eishockey-Arena zu verwandeln. Für die Eistechnik ist eine österreichische Spezialfirma zuständig, die bereits beim WM-Eröffnungsspiel 2010 in der Arena Auf Schalke tätig war.
Sollte es am Spieltag regnen, sind die Verantwortlichen darauf eingestellt: Eismaschinen würden das Regenwasser zum Gefrieren bringen. Zum Einsatz kommen zudem 25 TV-Kameras, davon neun Spezialkameras, die bisher nur bei Olympischen Spielen oder Fußball-Weltmeisterschaften das Geschehen filmten. Erstmals wird im europäischen Eishockey eine Hochgeschwindigkeitskamera für spektakuläre Zeitlupenaufnahmen benutzt.
Die Vorfreude und die Erwartungen sind bei den Spielern sehr groß. „Wir haben die Arena mit den leeren Plätzen bereits betreten. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es sein wird, wenn die Ränge voll besetzt sind“, meinte Nürnbergs Kapitän Patrick Reimer.
Eisbären-Spielführer André Rankel kennt eine solche Atmosphäre bereits. Er spielte mit, als die DEB-Auswahl bei der Heim-WM 2010 vor fast 78 000 in der Arena auf Schalke die USA 2:1 besiegte. „Schon beim Warmmachen hatte man das Gefühl, Teil eines sehr bedeutenden Ereignisses zu sein“, befand der Berliner Stürmer.