Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Wolf
Ingolstadt (dpa) - Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt hat ein Ermittlungsverfahren gegen Eishockey-Nationalspieler David Wolf von den Hamburg Freezers eingeleitet.
„Dazu sind wir von Amtswegen her verpflichtet, wenn eine Straftat vorliegt“, bestätigte Oberstaatsanwalt Helmut Walter entsprechende Medienberichte. Wolf hatte im Playoff-Halbfinale beim ERC Ingolstadt seinen Nationalmannschaftskollegen Benedikt Schopper mit bloßen Fäusten nieder gestreckt und sechs Zähne ausgeschlagen.
„Es besteht der Anfangsverdacht der gefährlichen Körperverletzung“, sagte Walter. Eine zivilrechtliche Anzeige von Schopper liege aber nicht vor. „Das muss es auch nicht“, erklärte Walter, der über Medienberichte auf den Vorfall aufmerksam wurde und sich die Szenen im Internt ansah. Nun sollen zunächst alle Beteiligten gehört werden.
Bei den Freezers war bisher noch nichts vom Verfahren gegen Wolf bekannt. Von der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) war Wolf bereits für sieben Spiele gesperrt und zu einer Geldstrafe in Höhe von 2100 Euro verurteilt worden. Inwieweit Wolfs Ausraster Konsequenzen auf eine mögliche WM-Teilnahme im Mai hat, ist noch unklar. „Ich weiß noch nicht, ob ein Spieler, der für die Liga gesperrt ist, auch für die Nationalmannschaft gesperrt ist“, sagte Bundestrainer Pat Cortina.
Der Weltverband IIHF übernimmt die Strafen der nationalen Ligen in der Regel. Allerdings endet die Spielerlizenzierung der Clubs am 30. April. Im Normalfall gilt die Sperre, wenn sie bis dahin nicht ohnehin verbüßt wurde, dann erst wieder zur neuen Saison. Damit könnte Wolf im Mai bei der WM für Deutschland spielen, sofern Cortina den Torjäger nominiert. Am Rande der Länderspiele gegen Frankreich in Weißwasser und Crimmitschau deutete Cortina aber an, Wolf nicht fallen lassen zu wollen: „Es ist nicht das, was David Wolf ausmacht. Eishockey hat mehr zu bieten als das und David Wolf ist ein besserer Eishockey-Spieler als das, was er gezeigt hat.“