Ungestillte Gier - Ingolstadt stolz auf DEL-Finale
Ingolstadt (dpa) - Die Gier auf den zweiten DEL-Titel in Serie ist groß beim ERC Ingolstadt.
„Jeder, der noch nie Meister geworden ist, kennt das Gefühl nicht: Das ist ein Adrenalinschub“, schwärmte der zweifache ERC-Torschütze Patrick Hager nach dem entscheidenden 6:2 gegen die Düsseldorfer EG. „Das ist genau der Drang, den du brauchst, um erfolgreich zu sein.“
Nach dem erneuten Finaleinzug im Kampf um die deutsche Eishockey-Meisterschaft soll für die Oberbayern noch lange nicht Schluss sein. Selbst gegen Top-Favorit Adler Mannheim nicht. „Wir brauchen uns nicht zu verstecken, vor niemanden“, stellte ERC-Kapitän Patrick Köppchen selbstbewusst klar.
„Zurecht“ spiele der ERC wieder um den Titel, bilanzierte der Verteidiger. „Ich glaube, dass wir uns das das ganze Jahr über hart erarbeitet haben.“ Nur wenige hatten den Sensations-Meister der Vorsaison für dieses Jahr auf dem Zettel.
Als Hauptrunden-Neunte hatten die Ingolstädter 2014 zum ersten Mal überhaupt die Meisterschaft errungen. Anschließend stellten die ERC-Verantwortlichen die Mannschaft neu zusammen. In dem 59-jährigen Kanadier Larry Huras kam auch ein neuer Trainer.
Bis Freitag hat Huras nun Zeit, die Ingolstädter auf die Endspiel-Herausforderung einzustellen. Dann steht in Mannheim das erste von maximal sieben Final-Duellen mit den Adlern an.
Wie für die Grizzly Adams Wolfsburg, die Mannheim unterlegen waren, endete auch für Düsseldorf die Saison vorzeitig. DEG-Trainer Christof Kreutzer verabschiedete sich nach der finalen Pleite mit Anerkennung vom Kontrahenten und sah dabei gar nicht so traurig aus. Der 47-Jährige war voller Stolz auf die Renaissance der DEG, für die er als einer der Protagonisten mitverantwortlich ist. „Wir haben eine großartige Saison gespielt. Ich habe Riesenrespekt vor dem, was wir geschafft haben“, sprudelte es aus Kreutzer heraus.
Als Verteidiger hatte er mit dem Traditionsclub in den 90ern fünfmal die deutsche Meisterschaft geholt. Im vergangenen Sommer übernahm er den Cheftrainerposten des Traditionsclubs, der Jahre voller Tristesse erlebte und zweimal nacheinander das schlechteste Team der DEL war. Zwei Jahre lang kämpfte der stolze achtmalige deutsche Meister nach dem Ausstieg der Metro-Gruppe um das sportliche und wirtschaftliche Überleben.
In dieser Saison übertraf Düsseldorf die Erwartungen. Im Halbfinale spielte der Club erstmals seit Jahren in eigener ausverkaufter Halle - und tritt nun in der kommenden Saison in der Champions League an. „In Düsseldorf lebt das Eishockey“, sagte Christof Kreutzer begeistert.