Eishockey-WM: Ehrhoff denkt nicht an den Abstieg

Der Kapitän strahlt vor dem WM-Spiel gegen Österreich Zuversicht aus.

Helsinki. Christian Ehrhoff war gut gelaunt. Wegen des Ruhetages am Dienstag. Ausspannen, die Beine baumeln lassen. Der Kapitän der deutschen Eishockey-Nationalmanschaft nutzte in Helsinki den spielfreien Tag bei herrlichem Wetter in der finnischen Hauptstadt zu einem ausgiebigen Spaziergang.

„So ein Bummel ist zur Regeneration genau das Richtige, um die Batterien schnell wieder aufzuladen“, sagte Ehrhoff (Foto) nach dem Mittagessen im Gespräch mit unserer Zeitung. Fast 92 Minuten stand Ehrhoff in den ersten drei Spielen zusammen gerechnet auf dem Eis, das Gros der Spieler kommt auf 57 bis 60 Minuten.

„Hoffentlich hält er das durch. Denn wenn wir die Chance auf Punkte haben wollen, dann brauche ich die besten Spieler auf dem Eis“, sagte Bundestrainer Pat Cortina. Der 48-Jährige weiß um die Bedeutung Ehrhoffs. Denn nach der verpassten Olympia-Qualifikation soll nicht auch noch der Abstieg bei der WM folgen.

Das ist nicht ausgeschlossen nach drei Niederlagen in den ersten drei WM-Spielen. Zwar bot das DEB-Team gegen Finnland (nach Verlängerung 3:4), Russland (1:4) und die Slowakei (2:3) ansprechende Leistungen, doch im Ergebnis mit nur einem Punkt. „Es frustriert natürlich, wenn man sich für gute Spiele nicht belohnt“, sagte Ehrhoff.

So ist der Druck vor dem Duell mit Österreich (Mittwoch, 15.15 Uhr/Sport1) immens groß. Ausgerechnet die Österreicher also, gegen die im vergangenen Februar das Ticket zu den olympischen Winterspielen verpasst wurde. „Das ist in unserer Kabine kein Thema. Wir richten den Blick nach vorn, wollen gewinnen, um einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen“, sagte Ehrhoff.

Der 30-Jährige, der mit seinem Klub Buffalo Sabres die NHL-Play-offs verpasst hat, sucht zwar auch persönlich nach einem positiven Saison-Abschluss. Eine WM-Absage kam für den Moerser aber schon deshalb nicht in Frage, weil er sich nach seiner Kritik am Olympia-Aus in der Pflicht sieht.

„Dadurch hat das Image enorm gelitten und wer so etwas sagt, der darf nun nicht kneifen. Diese WM ist enorm wichtig, um zu sehen, wohin der Weg des deutschen Eishockeys führt und ich will meinen Beitrag leisten, dass es ein guter Weg wird“, sagte Ehrhoff. Dafür wird er auch wieder mehr als die Hälfte des Spiels auf dem Eis stehen. „Ich weiß, dass hohe Erwartungen an mich gestellt werden, aber Druck verspüre ich deswegen nicht.“ Unverkrampft soll Österreich besiegt werden. „Dann ist der Abstieg kein Thema“, sagte Ehrhoff.

“ Österreich - Deutschland Mittwoch, 15.15 Uhr/Sport 1