Krefeld Pinguine Diego Hofland: Familienmensch mit schnellen Beinen

Mit dem Wechsel zu den Krefeld Pinguinen kehrte Diego Hofland nach Abstechern in die Oberliga und DEL2 zurück ins Oberhaus. Für den 27 Jahre alten Außenstürmer schloss sich nach seinem Abschied von den DEG Metro Stars damit ein Kreis. Mit starken und konstanten Leistungen beim KEV möchte sich der gebürtige Holländer nun endgültig in der DEL etablieren.

Diego Hofland gibt auch im Training alles, um auf dem Eis fit zu sein - hier mit Co-Trainer Marian.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Das Eishockey kennengelernt hat Diego Hofland in Österreich. Als Bub von fünf Jahren war er mit seinen Eltern von den Niederlanden nach Dornbirn im Vorarlberg gezogen. In den Bergen hatte er sich, na klar, dem dortigen Eishockeyverein „Bulldogs“ Dornbirn angeschlossen. „Mein Vater hat damals mit einem Partner eine Geschäftsidee umgesetzt und wir sind als Familie natürlich mitgegangen“, so Diego, der noch zwei jüngere Brüder Djarno (23) und Armani (15) hat. Auch mit dem Fußball hatte er in Dornbirn begonnen, doch das Kicken war ihm zu langweilig. Als die Familie nach sechs Jahren in Austria zurück an die Nordsee zog, war der Elfjährige vom Eishockeyvirus befallen. Mit zwölf verließ Diego zum zweiten Mal seine Heimat.

Diesmal hieß die neue Adresse Düsseldorf bzw. DEG. Dort nahm man sich dem großen niederländischen Talent intensiv an und formte es in den Nachwuchsmannschaften zu einem DEL-Crack. „Das war besonders am Anfang eine unglaublich harte Zeit für mich. Mit zwölf die Eltern und das gewohnte Umfeld zu verlassen und dann auch noch in einem anderen Land war schon speziell. Besonders für mich als totalen Familienmensch. Die Familie war mir schon immer das Wichtigste im Leben“, erzählt Hofland. Bereut hat er den Schritt in die Fremde aber nie. „In Düsseldorf habe ich alles gelernt, ich habe der DEG vieles zu verdanken.“

Über starke Leistungen und hartes Arbeiten in den U-Mannschaften empfahl sich der Teenager für höhere Aufgaben, und mit 19 Jahren ging der Traum DEL in Erfüllung. Er wurde in den Kader des Erstligateams hochgezogen und schnupperte DEL-Luft. In Hannover gelang ihm sein erster Treffer im Oberhaus. Ein unvergessliches Erlebnis. Ein Schritt zurück und zwei Schritte nach vorne Kurioses erlebte er in der DEG-Kabine, als der US-Boy und Starverteidiger Andy Hedlund zum Kader stieß. „Ich habe immer mit der Rückennummer sechs gespielt, aber die wollte Andy haben und so haben wir uns geeinigt. Er hat mir dafür einen kleinen Betrag gezahlt. Wie hoch der genau war, verrat ich nicht“, schmunzelt Hofland, der nur noch den deutschen Pass besitzt. Fortan lief er mit der Nr. 76. „Mein Bruder Djarno hat in seiner Zeit bei Ajax Amsterdam immer die 7 getragen und so habe ich unsere Zahlen kombiniert.“ Nach drei Senioren-Jahren bei der DEG, in denen er auch häufig beim Kooperationspartner in Duisburg auflief, entschloss sich Hofland, die NRW-Metropole zu verlassen. „Damals war die Metro noch als Sponsor da und somit viel Geld. Entsprechend hatte ich immer viele renommierte Leute vor mir im Kader bei der DEG. Ich wollte aber unbedingt spielen und zeigen, was ich kann.“ Es folgten drei Jahre in Duisburg, in denen er stets zu den Topscorern im Team gehörte.

„Das war vielleicht ein Schritt zurück, dem aber zwei nach vorne folgten. Es war die richtige Entscheidung, als junger Spieler zu gehen.“ Nach einem kurzen Abstecher bei den Iserlohn Roosters wechselte Hofland zur Saison 2015/16 zum EC Bad Nauheim in die DEL2. Der damalige EC-Manager Mathias Roos, mit dem er auch schon in Duisburg zusammengearbeitet hatte, lotste den Stürmer in die hessische Kurstadt. Unter Trainer Petri Kujala entwickelte sich Hofland, der als schneller Skater mit gutem Pass gerne in die Ecken geht, zum wichtigen Stammspieler mit viel Eiszeit.

Eltern und Brüder kommen so oft wie möglich Als dann im Frühjahr der Anruf aus Krefeld kam und ihm ein Angebot für das DEL-Team der Pinguine vorgelegt wurde, schloss sich für den 27-Jährigen der Kreis. „Ich wollte immer zurück in die DEL und bin sehr glücklich, dass ich es bei den Pinguinen geschafft habe.“ Hier ist er auch wieder näher an seine Familie gerückt, die in Almere bei Amsterdam nur gut zwei Autostunden entfernt lebt. „Meine Eltern und Brüder kommen jetzt wieder häufiger zu den Spielen.

Nach Bad Nauheim waren es vier Fahrstunden und entsprechend haben wir uns seltener gesehen.“ Der enge Kontakt mit der Familie ist ihm extrem wichtig. „Wir telefonieren praktisch jeden Tag oder sprechen uns über freetime. Mit meinen Brüdern zocke ich auch gerne auf der Playstation zum Beispiel Fifa. Dann setzen wir uns die Headsets auf und spielen los.“