Mann des Abends: Greiss Sieggarant und „Torschütze“
St. Petersburg (dpa) - Ein wenig Spott war NHL-Torhüter Thomas Greiss nach seinem bösen Schnitzer gewiss. „Thomas hat ein Super-Spiel gemacht - er hat sogar als Torschütze geglänzt“, scherzte Verteidiger Christian Ehrhoff.
Nach dem 5:2 des Eishockey-Nationalteams über Weißrussland konnten trotz des Patzers alle lachen. Denn Greiss avancierte bereits vorher zum Sieggaranten seines Teams. Dass er auch Schütze eines kuriosen Eigentors war, fiel nicht ins Gewicht.
In allen Belangen war der nachnominierte Füssener damit bei seinem Comeback im Nationalteam nach mehr als sechs Jahren der Spieler der fünften deutschen WM-Partie. Es stand zehn Minuten vor dem Ende 4:1, als er sich den Puck nach einem Befreiungsschlag der Weißrussen mit dem Schläger selbst ins Netz legte. „Ich wollte auch mal ein Tor schießen“, sagte Greiss in St. Petersburg schmunzelnd und erklärte: „Ich habe zu viel überlegt, es war ein mentaler Fehler.“
Seine Ruhe verlor der Goalie der New York Islanders nach dem Patzer nicht. Er vereitelte gleich die nächste Chance - ebenso wie er vorher stets zur Stelle war. „Er hat der Mannschaft Sicherheit gegeben“, lobte DEB-Präsident Franz Reindl. Greiss erhielt die Auszeichnung als bester deutscher Spieler, und der Bundestrainer verzieh ihm sofort. „Er war absolut hervorragend“, sagte Marco Sturm.