Seidenberg mit Boston fast im Stanley Cup-Finale
Boston (dpa) - Dennis Seidenberg steht mit den Boston Bruins kurz vor dem Einzug ins Finale um den Stanley Cup. Die Bruins setzten sich im dritten Spiel der Halbfinalserie der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL gegen die Pittsburgh Penguins nach zweimaliger Verlängerung mit 2:1 durch.
Sie führen somit in der Gesamtwertung gegen den Favoriten überraschend mit 3:0. „Ob der Sieg am Ende glücklich war oder nicht, ist egal, Hauptsache, wir haben gewonnen“, sagte Seidenberg der dpa.
„So läuft das halt manchmal in den Playoffs. Ich denke, wir haben es heute mehr verdient, viele Sachen richtig gemacht. Aber sie haben in der Verlängerung einen Weg gefunden, das Spiel zu entscheiden“, meinte Penguins-Kapitän Sidney Crosby. Nach den klaren 3:0- und 6:1-Siegen in Pittsburgh ging Boston daheim in einer packenden Partie bereits in der zweiten Minute durch David Krejci in Führung.
Doch Pittsburgh präsentierte sich im TD Bank-Garden diesmal weitaus stärker, erarbeitete sich zahlreiche Chancen, war lange Zeit optisch überlegen. Die beste Offensive der bisherigen Playoffs konnte Bruins-Torhüter Tuukka Rask trotz 53 Torschüssen aber lediglich in der 29. Minute überwinden, als Chris Kunitz zum 1:1 traf.
In den Verlängerungen hatten beide Teams Chancen zum Sieg. Letztlich erlöste Patrice Bergeron in der 96. Minute den Meister von 2011 sowie die 17 565 Fans in der Arena. Der Kanadier spitzelte eine Hereingabe von Sturmkollege Brad Marchand vorbei an Penguins-Schlussmann Tomas Vokoun ins Netz. „Ich wusste, dass er versuchen wird, mich anzuspielen. Deshalb bin ich mit aller Macht vor das Tor gezogen, habe meinen Schläger aufs Eis gehalten und Marchand hat den Pass gespielt“, beschrieb Bergeron die entscheidende Szene.
Boston kann mit einem Heimsieg am Freitag ins Finale einziehen. „Wir hoffen, dass wir dann den Sack zumachen können, aber es wird wieder ein sehr, sehr schweres Spiel“, meinte Seidenberg. In der NHL-Playoff-Geschichte sind nur drei Teams nach einem 0:3-Rückstand noch weitergekommen. Unter anderem ist dies den Philadelphia Flyers gelungen. 2010 war das, der Gegner: die Boston Bruins.
„Wir müssen mental stark sein und wieder einfaches Eishockey spielen, denn das einfache Eishockey ist das beste Eishockey“, betonte Seidenberg. Der Nationalverteidiger verzeichnete mit 39:54 Minuten abermals neben Kapitän Zdeno Chara die meiste Eiszeit seines Teams. „Körperlich bin ich etwas müde, aber mental sehr glücklich.“