Spannende NHL-Playoffs: Chicago gleicht gegen Boston aus
Boston (dpa) - Auf seiner „Mission Stanley-Cup-Sieger 2013“ hat der deutsche Nationalspieler Dennis Seidenberg mit seinen Boston Bruins einen empfindlichen Rückschlag erlitten.
Die bittere 5:6-Heimpleite nach Verlängerung gegen die Chicago Blackhawks hat den Großauftrag Titelgewinn deutlich erschwert. Statt der möglichen 3:1-Führung in der „Best-of-Seven“-Finalserie der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL steht es jetzt 2:2. Die Bruins haben durch die Niederlage vor eigenem Publikum auch ihren Heimvorteil in der Serie verloren. Das fünfte Spiel findet am Samstag in Chicago statt, Partie Nummer sechs dann am Montag in Boston. Bei einem entscheidenden siebten Spiel hätten die Blackhawks am kommenden Mittwoch wieder Heimrecht.
„Es war ein kein typisches Spiel für uns. Uns sind viele Fehler unterlaufen, defensiv waren wir nicht stabil genug und haben uns so einige Konter eingefangen“, analysierte Seidenberg, der mit 30:25 Minuten erneut die meiste Eiszeit seines Teams bekam. Auch der 31-Jährige war um einiges von seiner Bestform entfernt und patzte an diesem Abend gleich mehrmals. „Das war kein gutes Spiel von mir. Jetzt haben wir eine Best-of-Three-Serie. Wir müssen einfach schlauer spielen“, erklärte Seidenberg, der mit Boston bereits 2011 den Stanley Cup gewonnen hatte.
Auch Bostons Torhüter Tuukka Rask war restlos bedient. „Es macht keinen Spaß. Wir haben uns immer wieder herangekämpft - aber uns nicht belohnt“, betonte der Finne. „Wir haben es uns selbst zu schwer gemacht. Das war nicht unsere beste Nacht. In der Defensive können wir deutlich besser spielen.“ Die Blackhawks, Stanley-Cup-Champion 2010, führten 1:0, 3:1, 4:2 und dann noch einmal 5:4, aber dank glänzender Moral schafften die Bruins immer wieder den Ausgleich. Nach 9:51 Minuten in der Verlängerung gelang Chicagos Verteidiger Brent Seabrook schließlich der entscheidende Treffer. „Es war spannend“, meinte Seabrook. „Doch am Ende des Tages zählt nur ein Sieg, und wir müssen noch zwei weitere holen.“
Es war bereits das dritte Spiel in dieser Endspielserie, das erst in der Verlängerung entschieden wurde. Und zudem die erste Final-Partie seit 1982, die mit mehr als zehn Treffern mit einer Extraschicht endete. Zuletzt waren beim 6:5 zwischen den New York Islanders und den Vancouver Canucks mehr als zehn Tore gefallen. Für Boston war es die erste Heimniederlage in den Playoffs nach sieben Siegen in Serie.