Technisches Eishockey-Tor sorgt für Verwunderung
München (dpa) - Selbst die deutschen Eishockey-Cracks waren verwundert. 21 Sekunden vor dem Ende ihres Spiels beim Deutschland Cup in München gegen die Schweiz entschieden die Schiedsrichter Roland Aumüller (Planegg) und Didier Massy (Schweiz) auf Tor für Deutschland, obwohl gar keins gefallen war.
„Das habe ich noch nie erlebt“, sagte etwa Verteidiger Nikolai Goc (Mannheim). Das entscheidende 4:2 gegen den Erzrivalen war ein sogenanntes technisches Tor. Die Schweiz hatte alles auf eine Karte gesetzt und Torhüter Leonardo Genoni zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis genommen. Philip Gogulla von den Kölner Haien schnappte sich die Scheibe und fuhr entschlossen auf das verwaiste Tor der Eidgenossen zu, ehe ihn Damien Brunner von den Beinen holte.
Die folgerichtig gekreuzten Arme der Referees bedeuteten eigentlich Penalty. Der Wolfsburger Verteidiger Christopher Fischer wusste indes als einziger deutscher Spieler sofort, was dies bedeutete. „Wir haben auch kurz gerätselt. Mir war aber klar, dass es eigentlich ein technisches Tor für uns sein musste.“
Es stimmte. Nummer 533 im internationalen Regelbuch besagt, dass auf Tor zu entscheiden ist, wenn ein Spieler penaltywürdig gefoult wird und das verteidigende Team keinen Keeper mehr auf dem Eis hat.