Überzeugender Kölliker-Einstand: 4:2 gegen Schweiz
München (dpa) - Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft ist erfolgreich in die Bundestrainer-Ära von Jakob Kölliker gestartet. Den deutschen Cracks gelang ein verdientes 4:2 (0:1, 2:0, 2:1) gegen Köllikers Heimatland Schweiz in ihrem ersten Spiel beim 22. Deutschland Cup.
Die Tore vor 4500 Zuschauern in der Münchner Olympiahalle schossen der Berliner Andre Rankel (31. Minute), Philipp Gogulla (39.) von den Kölner Haien und Nikolai Goc (41.) von den Adler Mannheim. Zudem entschieden die Schiedsrichter in der Schlussminute nach einem Foul an Gogulla auf ein technisches Tor. Für die Eidgenossen trafen Kevin Romy (6.) und Julien Sprunger (46.).
„Es machte richtig Spaß, die Jungs haben sich ins Zeug gelegt“, sagte Kölliker zufrieden und blickte schon auf die kommenden Aufgaben: „Jetzt geht es darum, schnell zu regenieren.“ Bereits am Samstag trifft die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) auf die Slowakei, die im Auftaktspiel die USA mit 2:0 geschlagen hatte. Gewinnt Deutschland auch das zweite Spiel unter Kölliker, wäre der Titel-Hattrick nach den Turniersiegen 2009 und 2010 zum greifen nahe und „Köbis“ Einstand rundum gelungen. Zum Abschluss am Sonntag spielt Deutschland gegen die USA.
Das Kölliker-Debüt begann zunächst denkbar schlecht. Bereits in der 6. Minute musste Dimitri Pätzold (Hannover), der den Vorzug vor Danny aus den Birken (Köln) und Jochen Reimer (München) erhalten hatte, erstmals hinter sich greifen - in eigener Überzahl. Romy lief nach einem missratenen Angriff des DEB-Teams alleine auf das deutsche Tor zu und ließ Pätzold keine Chance. Nur drei Schüsse auf das Schweizer Tor: Das erste Drittel ohne Kölliker war zum Vergessen.
Mit deutlich mehr Schwung kam das DEB-Team aus der Kabine und schnürte den Erzrivalen minutenlang in deren Verteidigungsdrittel ein. Mit Erfolg. Rankel und Gogulla drehten die Partie. Mit dem ersten Schuss aufs Schweizer Tor im Schlussdrittel gelang Goc gleich die Vorentscheidung. Begünstigt wurden alle drei deutschen Toren freilich von Torhüter Leonardo Genoni vom Schweizer Meister HC Davos, der keinen guten Tag erwischt hatte.
In ihrem Übermut wurden die DEB-Cracks in der Defensive etwas leichtsinnig, was kurz darauf zu Sprungers Anschlusstor führte. Gegen das verjüngte Schweizer Team von Trainer Sean Simpson ließ Deutschland aber am Ende nichts mehr Anbrennen.
Im Gegensatz zu Simpson verzichtete der frühere Schweizer Co-Trainer Kölliker bei seinem Debüt an der DEB-Bande weitestgehend auf Experimente. Ohne die Nordamerika-Profis, den beim Flugzeugabsturz in Russland im September getöteten Robert Dietrich und den zurückgetretenen Routinier Daniel Kreutzer stehen in München vor 14 Profis zum Kader, die auch bei der WM in der Slowakei noch unter Uwe Krupp für Deutschland gespielt hatten. Gegen seine Heimat ließ Kölliker auch die beiden einzigen Neulinge im Kader, Verteidiger Benedikt Schopper (Wolfsburg) und Torhüter aus den Birken noch auf ihr Debüt warten.
Auch der bisherige Kapitän Michael Wolf (Iserlohn) durfte das „C“ auf der Brust behalten. Im Vorfeld hatte Kölliker angekündigt, ohne festen Kapitän bis zur kommenden WM im Mai arbeiten zu wollen.