EM-Doppelsieg für Schöneborn und Fünfkampf-Team
Székesfehérvár (dpa) - Sechs Jahre nach ihrem umjubelten Olympiasieg in Peking hat Lena Schöneborn erneut ihre internationale Klasse im Modernen Fünfkampf unter Beweis gestellt.
Bei der Europameisterschaft in Ungarn gewann die 28 Jahre alte Wahl-Berlinerin zum zweiten Mal den EM-Titel. Nach einem Super-Wettkampf verwies sie mit 1361 Punkten die Mitfavoritinnen Viktoria Tereschuk (Ukraine/1344) und Donata Rimsaite (Russland/1337) souverän auf die Plätze zwei und drei. Schöneborn, die für ihren Heimatverein Bonn startet, hatte bereits 2011 im englischen Medway gesiegt.
Dank der Klasse-Vorstellung der Ausnahmeathletin setzte sich das deutsche Trio mit Schöneborn, Annika Schleu (Berlin) und Janine Kohlmann (Potsdam) auch in der Teamwertung knapp mit einem Punkt vor der Ukraine und Italien durch. In der Einzel-Konkurrenz waren Schleu (16. Platz), Kohlmann (18.) und Ronja Döring (27.) als vierte deutsche Teilnehmerin chancenlos. Sie verpassten am Samstag in Székesfehérvár einen Top-Ten-Platz deutlich.
„Ein Doppelsieg, das ist einfach toll. Lena ist auch für ihre Kolleginnen um jede Sekunde gerannt. Ihr Einzelsieg war zum Schluss eindeutig“, kommentierte Bundestrainerin Kim Raisner den Wettkampf. Die neue Europameisterin legte den Grundstein bereits im Fechten, das sie mit 27 Siegen und nur acht Niederlagen in überlegener Manier gewann. „Das war natürlich ein Super-Anfang. Wenn ich so gut fechte, kann ich auch meine Schwächen im Schwimmen kompensieren“, erklärte Schöneborn.
Beim Schwimmen und Reiten fiel sie erwartungsgemäß etwas zurück und ging als Viertplatzierte in den abschließenden Combined, der Schießen und Geländelauf vereint. Mit sicherer Hand und schnellen Beinen überholte sie die vor ihr gestarteten Läuferinnen zügig und lief allein über den Zielstrich.
„Ein prima Gefühl. Ich bin sehr positiv angetan über das Ergebnis. Damit hatte ich nach meinen Trainingsleistungen nicht unbedingt gerechnet“, erklärte Schöneborn nach der Siegerehrung. Zur Belohnung gab es für sie und das deutsche Team Sekt. „Den werden wir uns schmecken lassen“, kündigte die Europameisterin einen feucht-fröhlichen Abend an.
Die Titelkämpfe werden am Sonntag mit dem Männer-Finale sowie am Montag (Mixed) und Dienstag (Frauen und Männer) mit drei Staffel-Entscheidungen fortgesetzt.