Fortuna verliert in Gladbach Lutz Pfannenstiel: „Wir sind nicht mehr im Soll“
Mönchengladbach. · Der Sportvorstand von Fortuna Düsseldorf sieht nach der unnötigen Niederlage das Team in der Pflicht.
Zur Pause fragten sich die Gladbacher Fans, wie ihre Mannschaft gegen eine so konsequent aufspielende Fortuna aus Düsseldorf noch gewinnen kann. Die Antwort gaben die Spieler des Gastes dann aber selbst. Von der ruhigen Aufbauarbeit und den guten Kombinationen war bei Fortuna im zweiten Durchgang nicht mehr viel zu sehen. Die Abwehr war nicht mehr konsequent genug, zu viele Bälle wurden nach einem gewonnenen Zweikampf direkt wieder verloren, und im Spiel nach vorne fehlten Präzision und der Glaube daran, ein zweites Tor zu erzielen.
Funkel verwirrt Gladbach mit einer taktischen Umstellung
„Das müssen wir unbedingt schaffen: Nach einer Führung bei einer Vielzahl von Kontersituationen ein zweites Tor zu erzielen“, sagte Fortunas Trainer Friedhelm Funkel, der sich besonders über das Zustandekommen des Siegtores nach einem eigenen Freistoß ärgerte. „Das hat nichts mit dem Spiel in Frankfurt zu tun. Das sind unterschiedliche Spieler und Gegner.“ Doch auch bei der Eintracht fing sich die Fortuna in der Schlussphase einen überflüssigen Treffer nach einem Aussetzer in der Abwehr.
Alles, was in der ersten Hälfte sehr gut lief, funktionierte nach der Pause nicht mehr so gut. „Das ist für uns eine sehr ärgerliche und vermeidbare Niederlage“, schimpfte Funkel, der mit einem Taktik-Kniff beinahe Erfolg gehabt hätte. Der 65-Jährige schickte sein Team taktisch völlig verändert aufs Feld. Mit einer Dreier-Abwehrkette bei einer 3-4-1-2-Formation und dem eigentlichen Rechtsverteidiger Matthias Zimmermann hinter den Spitzen verblüfften die Düsseldorfer. Die Borussia war zu Spielbeginn derart verwirrt, dass sie in den ersten zehn Minuten plan- und ratlos agierte. In dieser Phase konnte das Funkel-Team die Verunsicherung des Gegners nach dessen Europapokal-Pleite am Donnerstag nutzen und ging mit 1:0 durch das erste Tor von Kasim Adams in Führung (7. Minute).
Gladbach änderte das System, und Fortuna stellte ebenfalls um. Die Fohlen hatten bereits ihre Möglichkeiten, vor allem dann, wenn sie über die linke Abwehrseite der Fortunen angriffen, die Friedhelm Funkels Team auch durch Umstellungen nicht in den Griff bekam. So fiel auch der Ausgleich über diese Seite, weil die Gäste zudem Probleme mit dem eingewechselten Marcus Thuram hatten.
Weder die Spieler der Fortuna noch ihr Trainer Friedhelm Funkel wollten allerdings über diese Schwäche sprechen. Das hatte Lutz Pfannenstiel auch nicht vor, räumte aber immerhin ein, dass es zumindest gut beobachtet sei, dass die Fortuna auf dieser Seite Probleme im Abwehrverhalten habe.
Der Sportvorstand der Fortuna erklärte, dass die Mannschaft nicht mehr im Soll sei. „Uns fehlen zwei Punkte. Die hätten wir in Frankfurt und Mönchengladbach holen können“, sagte Pfannenstiel, der erkannt hat, dass die Mannschaft von Friedhelm Funkel nun im Heimspiel am kommenden Sonntag gegen den SC Freiburg unter erhöhtem Erfolgsdruck steht.