Fußball/Bayer 04: Das Ende ist nahe

Leverkusen will den Trainer offiziell noch halten, glaubt aber nicht mehr daran.

Leverkusen. Sie wollen ihn noch immer halten. Sagt Wolfgang Holzhäuser. „Das Angebot besteht weiter“, bestätigte der Geschäftsführer von Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen am Montag unserer Redaktion und meinte die Vertragsverlängerung von Trainer Jupp Heynckes. Zwischen den Zeilen steht aber anderes: Bayer rechnet nicht mehr damit, dass sich der 65-Jährige für ein weiteres Jahr in Leverkusen entscheiden wird. „Es dauert zu lange“, sagte Holzhäuser.

Anfang letzter Woche habe es das letzte Gespräch zwischen Heynckes und dem Geschäftsführer gegeben. „Wir haben ihn darauf angesprochen, warum er so lange zögert. Und die Gründe, die er nannte, liegen alle eher im privaten Bereich“, sagte Holzhäuser. „Alles Gründe, die man akzeptieren kann.“

Dass sich aber der Trainer seit geraumer Zeit mit den Verantwortlichen des FC Bayern über eine Zukunft als Trainer in München unterhalten soll, hat Holzhäuser offiziell nicht auf dem Plan.

„Wir wissen nichts vom Interesse der Bayern. Mit denen hat das nichts zu tun“, sagt er standhaft und verweist auf die anstehende Erklärung von Heynckes. Der will sich nach dem Heimspiel am Sonntag gegen den FC Schalke zu seiner Zukunft äußern. Droht Holzhäuser eine Enttäuschung? „Das will ich nicht kommentieren.“

Nicht wenige rechnen damit, dass Heynckes den FC Bayern als künftigen Arbeitgeber präsentiert. Der Rekordmeister bietet dem Routinier laut „kicker“ offenbar einen Zweijahresvertrag an.

Die Leverkusener Führung jedenfalls ist um eine Alternative nicht verlegen. Ohnehin ist bekannt, dass der Werksklub Trainer permanent scoutet, auch Trainingseinheiten von Kandidaten beobachten lässt. „Wir sprechen mit mehreren Trainern. Qualitativ aber auch vertraglich“, sagte Holzhäuser am Montag. Als ernsthafter Kandidat gilt vor allem Robin Dutt, dessen Vertrag in Freiburg allerdings noch bis 2012 läuft.