Dreijahresvertrag 1. FC Köln holt Trainer Markus Anfang zur neuen Saison

Köln (dpa) - Trainer Markus Anfang soll den Traditionsclub 1. FC Köln nach einer verkorksten Bundesliga-Saison in eine erfolgreichere Zukunft führen. Der 43 Jahre alte gebürtige Kölner wird zur kommenden Saison neuer Cheftrainer beim designierten Fußball-Zweitligisten.

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Der bisherige Coach von Holstein Kiel soll am Geißbockheim den Neuaufbau übernehmen und die Grundlagen für neue Perspektiven nach dem wahrscheinlichen Abstieg in die 2. Liga schaffen. Am Dienstag bestätigten die beiden Clubs die Einigung, die keine Überraschung mehr war.

„Markus Anfang ist ein Trainer, der einer Mannschaft erkennbar eine Handschrift mit auf den Weg geben kann“, wird FC-Geschäftsführer Armin Veh in einer Vereinsmitteilung zitiert. „Das hat er in Kiel bereits unter Beweis gestellt. Gerade in der Rückrunde hat er gezeigt, dass er auch unter schwierigen Bedingungen erfolgreich arbeiten kann und sich nicht aus der Ruhe bringen lässt.“

Anfang bekommt nach Angaben des Erstliga-Tabellenletzten einen Dreijahreskontrakt bis 2021 und wird Nachfolger von Stefan Ruthenbeck, mit dem das Vertragsverhältnis für die Profis zum Saisonende ausläuft. Für Anfang ist der Weg in seine Geburtsstadt ein logischer Schritt: „Ich bin in Köln geboren und aufgewachsen. Für mich ist es etwas Besonderes, in meine Heimat zurückzukehren und bei einem Traditionsverein wie dem 1. FC Köln als Trainer tätig zu sein. Ich freue mich auf diese neue Herausforderung“, sagte er.

Der einstige Erstliga-Fußballer galt schon vor der Trennung von Peter Stöger und Ruthenbecks Amtsübernahme Anfang Dezember als Wunschkandidat der Kölner. Dem Vernehmen nach soll eine Ablösesumme für ihn fällig werden, die zwischen 1,0 und 1,5 Millionen Euro liegen soll. Diese Zahlen wurden aber von keiner Seite bestätigt. „Wir sind froh, dass wir mit Holstein Kiel eine vernünftige und faire Lösung erzielt haben“, sagte Veh lediglich.

Die schnelle Lösung der wichtigsten Personalie ist sinnvoll. Veh muss die Verhandlungen mit den derzeitigen Spielern und möglichen Neuzugängen vorantreiben - nun herrscht Klarheit über die neuer sportliche Führung, die sich in die Planungen einbringen kann. Anfang bringt aus Kiel seinen Co-Trainer Tom Cichon mit.

Für Anfang könnte es zum persönlichen Abstieg in die Zweitklassigkeit kommen. Denn für das Team seines Noch-Arbeitgebers aus der schleswig-holsteinischen Hauptstadt ist nach dem 30. Spieltag der Durchmarsch von der 3. in die 1. Liga noch möglich: Als Dritter hat Kiel vier Zähler Rückstand auf Tabellenführer Fortuna Düsseldorf. Mit einem Sieg gegen den 1. FC Nürnberg am Montag (20.30 Uhr) kann der Tabellen-Dritte die Franken überholen und auf einen direkten Aufstiegsplatz rücken. Der derzeitige Coach des Hamburger SV, Christian Titz, wird in Kiel als möglicher Anfang-Nachfolger gehandelt.

„Die Reise von Holstein Kiel ist aber noch nicht zu Ende, und ich werde in den kommenden Wochen alles tun, um diese Saison bestmöglich abzuschließen. Ich bin sehr dankbar, ein Teil dieser besonderen Geschichte zu sein“, betonte Anfang. „Das, was wir in den letzten knapp zwei Jahren gemeinsam hier in Kiel erlebt haben, ist absolut herausragend. Markus möchte sich nun aber einer neuen Herausforderung stellen“, sagte Kiels Geschäftsführer Sport Ralf Becker. Anfang hatte die Störche im September 2016 übernommen und zum Aufstieg in die 2. Bundesliga sowie im Dezember 2017 zur Herbstmeisterschaft geführt.