Medienboykott aufgehoben 1860 München bestätigt Trennung von Eichin - Medien-Boykott beendet
München (dpa) - Der TSV 1860 München hat pünktlich zum Ende seines Medien-Boykotts die Trennung von Sportchef Thomas Eichin bestätigt. Wie der Chaosverein der 2. Fußball-Bundesliga mitteilte, wurde der 50-Jährige mit sofortiger Wirkung bis auf Weiteres beurlaubt.
Die Freistellung des früheren Managers von Werder Bremen war schon tags zuvor publik geworden. Eichin war erst Ende Juni zu den „Löwen“ gekommen. Vor gerade einmal zwei Wochen war er schon als Geschäftsführer abberufen worden. Nach 165 Tagen seit seiner Verpflichtung ist nun trotz eines Vertrags bis Sommer 2019 komplett Schluss.
Beendet ist nach elf Tagen auch der Medien-Boykott, zu dem der eigenwillige Investor Hasan Ismaik wegen einer angeblichen „Lügenkampagne“ aufgerufen hatte. „Natürlich begrüßen wir weiterhin kritische Berichterstattung“, erklärte nun „Löwen“-Präsident Peter Cassalette, „aber nicht, wenn sie unsachlich, unfair und unter der Gürtellinie ist. Was wir nicht zulassen, sind Beleidigungen gegenüber unserem Hauptgesellschafter Hasan Ismaik.“
Der Jordanier sei nicht nur „größter Sponsor, sondern längst fester Bestandteil unserer 'Löwen'-Familie“, erklärte Cassalette weiter. „Wir schätzen sein herausragendes Engagement für unseren Verein und sind stolz, ihn unter uns zu haben.“
Warme Worte hatte Cassalette auch für die zuletzt ausgesperrten Journalisten. „Wir schätzen unsere Münchner Medien und wissen sehr wohl, was wir an ihnen haben. Wir freuen uns, wenn wir bald wieder für positive Schlagzeilen sorgen können“, schrieb er versöhnlich.
Die Trainersuche steht indes kurz vor dem Abschluss. „Wir haben uns gemeinsam auf einen Trainer verständigt. Wir werden ihn demnächst vorstellen“, erklärte Cassalette. Der Neue soll im Januar mit dem Trainingsauftakt beginnen. Für die letzten beiden Spiele bis zur Winterpause gegen Bochum und Heidenheim will der Verein Interimscoach Daniel Bierofka und Denis Buschujew vertrauen. Bierofka besitzt zwar nicht die nötige Lizenz, dafür aber Buschujew.
Medienberichten zufolge soll es sich beim neuen 1860-Cheftrainer um den Portugiesen Vitor Pereira handeln. Investor Ismaik soll sich für den 48-Jährigen entschieden haben, berichteten der „Münchner Merkur“ und die Münchner „TZ“.
Der jordanische Geldgeber hatte schon am Wochenende verkündet, einen Nachfolger für den jüngst beurlaubten Kosta Runjaic gefunden zu haben. Pereira trainierte den FC Porto, Al-Ahli in Saudi Arabien, Olympiakos Piräus und Fenerbahce Istanbul. Mit Porto wurde er zweimal Meister, in Piräus holte er das Double.