Aachen gibt letzten Platz ab - Düsseldorf führt
München (dpa) - Alemannia Aachen hat in seinem 1000. Spiel in der 2. Fußball-Bundesliga den letzten Tabellenplatz an den FC Ingolstadt weitergereicht. Den Mannen vom Tivoli reichte dazu ein 2:2 (1:1) gegen den ebenfalls im Keller feststeckenden MSV Duisburg.
„Wir wissen, dass es ein langer, langer Kampf wird, um die Klasse zu halten“, sagte Aachens Coach Friedhelm Funkel. Sein Duisburger Gegenüber Oliver Reck zeigte sich mit dem Ergebnis „total unzufrieden“. Im zweiten Abstiegsduell trennten sich der FSV Frankfurt und Hansa Rostock torlos. Der SC Paderborn stellte durch ein 2:0 (0:0) bei Energie Cottbus den Anschluss ans Spitzenquartett her.
Im Aufstiegsrennen schaffen die Spätzünder von Fortuna Düsseldorf zunehmend Luft zwischen sich und der Konkurrenz. Durch einen Last-Minute-Sieg gegen Dresden bauten die Rheinländer ihre Tabellenführung im Fußball-Unterhaus auf vier Punkte aus. „Dynamo hätte einen Punkt verdient gehabt, aber das ist mir scheißegal“, frohlockte Trainer Norbert Meier nach dem 2:1 von Ranisav Jovanovic in der Nachspielzeit. Für zusätzlich gute Laune sorgte das 2:2-Remis zwischen den Verfolgern FC St. Pauli und Greuther Fürth. Einzig Eintracht Frankfurt könnte sich mit einem Sieg zum Abschluss des 14. Spieltages am Montag bei Erzgebirge Aue noch bis auf zwei Zähler an die Fortuna heranrobben.
Paderborn (28 Punkte) stellte durch den Sieg in Cottbus den Anschluss ans Spitzenquartett um Düsseldorf (34), Fürth (30), Eintracht Frankfurt (bisher 29) und St. Pauli (29). Cottbus-Akteur Christian Müller per Eigentor und Nick Proschwitz sicherten den Ostwestfalen den Erfolg. „Wir wollen nicht auf Understatement machen. Wir freuen uns, da oben dabei zu sein. Die Tabelle lügt nach 14 Spieltagen nicht“, äußerte SC-Trainer Roger Schmidt.
In den hinteren Tabellengefilden schaffte der Karlsruher SC gleich doppelt Fakten: Erst mit seinem ersten Zweitliga-Erfolg seit dem 7. August - am Sonntag kurz nach dem 3:2 über Ingolstadt dann durch die Verpflichtung eines Nachfolgers für den vor knapp einer Woche geschassten Ex-Trainer Rainer Scharinger. Der Norweger Jörn Andersen soll die abgerutschten Badener aus der Abstiegszone wieder nach oben führen. „Ich bin überzeugt, dass er der Richtige sein wird“, bekundete Sportdirektor Oliver Kreuzer.
Die Düsseldorfer Siegesfeier war schon nach der Dynamo-Partie erstligareif. Coach Meier rannte mit nach oben gerissenen Armen wie von Sinnen über den Platz („Ich bin gelaufen wie eine brünftige Hirschkuh“) - Torschütze Jovanovic wurde im Jubelrausch von Spielern und Offiziellen fast erdrückt. Ein Sonderlob verteilte Meier an die 32 300 enthusiastischen Fans. „Sie haben uns bis zur 92. Minute unterstützt. Das ist phänomenal, die Leute haben ein Gespür dafür, wann wir sie brauchen.“
Auch Ex-Spitzenreiter Greuther Fürth gab seiner Partie auf dem Hamburger Kiez am Samstag in letzter Minute noch eine Wende: Der Kanadier Olivier Occean rettete bei St. Pauli noch ein 2:2 - und verhinderte die zweite Pleite nacheinander. Die SpVgg liegt damit weiterhin knapp vor den Hamburgern. „Eine solche Moral hat nur eine Mannschaft in dieser Liga“, meinte Fürths Stephan Schröck: „Wenn man hier in Unterzahl noch den Ausgleich schafft, ist das absolut super.“ Angefressen war Pauli-Coach André Schubert: „Ein bisschen weniger Naivität hätte uns gutgetan“, urteilte er.
Immer enger wird es für die Ingolstädter Auswärtsschwächlinge: Dem achten Spiel auf fremdem Platz folgte die achte Pleite. Nach dem 2:3 im Kellerduell beim Karlsruher SC sind die Oberbayern wieder ganz hinten reingerutscht. Abwehrspieler Marvin Matip schlug Alarm: „Wir sind jetzt ganz, ganz unten drin. In der ganzen Saison wird es nur noch darum gehen, unten rauszukommen, so schnell wie möglich so viele Punkte zu holen wie möglich.“ Der KSC beendete unter Interimscoach Markus Kauczinski eine Negativserie von zehn Ligaspielen ohne Dreier.