Auch Aalen macht den Aufstieg perfekt

Leipzig (dpa) - Der Bierdusche nach dem Schlusspfiff entkam Aalens Trainer Ralph Hasenhüttl nicht. Nach dem ersten Aufstieg des VfR in die 2. Fußball-Bundesliga und dem damit größten Erfolg in der 91-jährigen Vereinsgeschichte nahm der Erfolgscoach das aber nur allzu gerne in Kauf.

„Es ist ein Wunder, das ich mir nie hätte träumen lassen“, frohlockte Hasenhüttl nach dem 2:2 (0:0) am vorletzten Spieltag der 3. Liga bei den Amateuren des VfB Stuttgart. Bevor der Sprung ins Unterhaus perfekt war, durchlitt der Österreicher jedoch Höllenqualen: „Was heute spannungsmäßig abgelaufen ist, war am Rande des Erträglichen.“

Der zuvor bereits aufgestiegene SV Sandhausen verlor unterdessen beim VfL Osnabrück mit 1:2 (0:0). Die besten Chancen, dem Spitzenduo zu folgen, hat der SSV Jahn Regensburg. Das Team von Trainer Markus Weinzierl gewann bei Rot-Weiß Oberhausen 2:1 und festigte damit Platz drei, der zur Aufstiegsrelegation gegen den Drittletzten aus der 2. Bundesliga berechtigt. „Das ist mit das Geilste, was ich je erlebt habe“, jubelte Jahn-Torwartroutinier Michael Hofmann. „Jetzt müssen alle Regensburger zum letzten Spiel gegen Jena kommen, damit wir den nötigen Punkt holen können.“ Der Zähler würde den Regensburgern genügen, andernfalls könnte sie der 1. FC Heidenheim, der Preußen Münster am Samstag mit 4:1 bezwang, doch noch abfangen.

Für Oberhausen besiegelte die Niederlage gegen Regensburg den Abstieg. „Dafür sind wir selbst verantwortlich. Jetzt gilt es, den Kopf oben zu behalten und für Liga vier zu planen“, sagte Trainer Mario Basler, der mit Oberhausen in die Regionalliga gehen wird. Ebenso wie Baslers Team steht der FC Carl Zeiss Jena vorzeitig als Absteiger fest, obwohl den Thüringern zu Hause ein 1:0 über den SV Wehen Wiesbaden gelang. Jenas Trainer Petrik Sander tat sich schwer, den Erfolg zu kommentieren, als die Ergebnisse aus den anderen Stadien, vor allem der 1:0-Sieg des SV Babelsberg gegen Arminia Bielefeld in der Nachspielzeit, durchdrangen. „Nach so einem Sieg ist das schwierig. Es gibt viele Ursachen für den Abstieg, am heutigen Spiel lag es nicht“, betonte Sander.

In einem Duell zweier anderer Aufstiegsanwärter verlor Neuling Chemnitzer FC gegen Rot-Weiß Erfurt 0:2. „Uns kam die frühe Führung zugute“, freute sich Erfurts Coach Stefan Emmerling, musste dann allerdings die Wertlosigkeit des Sieges erkennen. Der Chemnitzer Trainer Gerd Schädlich ärgerte sich über die vergebene Möglichkeit, die Option Durchmarsch in die 2. Bundesliga zu erhalten. „In der Anfangsphase waren wir wohl nicht richtig auf dem Platz. Nach dem 0:2 und der fragwürdigen Roten Karte gegen uns war das kaum noch zu korrigieren“, analysierte Schädlich. Chemnitz musste nach einem Feldverweis für Silvio Bankert wegen Fouls als vermeintlich letzter Mann über eine Stunde lang in Unterzahl spielen.