Aufsteiger Lotte stürmt an die Spitze - FSV weiter sieglos
Rostock (dpa) - Aufsteiger Sportfreunde Lotte ist nach sieben Spieltagen an der Spitze der der 3. Fußball-Liga angekommen. „Wir sind am Maximum und nur so geht's in der Liga. Wir sammeln jeden Punkt gegen den Abstieg“, sagte Trainer Ismail Atalan.
Mit 3:1 (1:0) siegte das Team des mit 36 Jahren jüngsten Trainers der Liga beim FC Hansa Rostock. Die Tabellenführung sei ja ganz schön, mehr aber auch nicht, betonte Atalan. „Das bedeutet mir nichts, denn wir haben erst 14 Punkte“, sagte Atalan nach dem dritten Sieg in Serie, schob dann aber nach: „Wir sind superglücklich.“
Beeindruckend ist, wie der Liga-Neuling auftritt. Atalan propagiert hartnäckiges Pressing mit einer hohen Laufbereitschaft gepaart mit einer ebenso starken Abwehr. Hinten rein stellen ist nicht seine Auffassung von modernem Fußball. „Die meisten Gegner rechnen nicht damit, dass wir als Aufsteiger so offensiv spielen“, erklärte Atalan. Sein Credo vor der Saison - „Wir wollen mit offensivem Fußball für Furore sorgen“ - geht derzeit voll auf. Aber Atalan weiß auch: „Mir ist klar, dass es schnell auch wieder nach unten gehen kann.“
Lotte verdrängte aufgrund der besseren Tordifferenz den MSV Duisburg, der mit 0:3 (0:1) beim SV Wehen Wiesbaden patzte, von der Tabellenspitze. Beide Teams haben wie auch der VfL Osnabrück, der das Nordderby bei Holstein Kiel mit 1:0 (0:0) für sich entschied, nach dem Auftakt der zweiten englischen Woche der Saison je 14 Punkte.
Miese Stimmung gab es bei den Duisburgern nach der ersten Saisonpleite. „Wir haben nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben, denn wir wollten ungeschlagen bleiben. Sowas gehört aber zum Fußball. Jetzt richten wir den Fokus auf Kiel“, sagte MSV-Stürmer Kingsley Onuegbu vor dem 8. Spieltag, an dem die „Zebras“ am Dienstagabend die “Störche“ von der Förde erwarten.
Nur Freude über den Sieg im Nordderby herrschte nicht in Osnabrück. Kapitän Halil Savran zog sich einen Mittelfußbruch zu und fällt voraussichtlich monatelang aus. „Erst in ein paar Tagen wissen wir, ob ein operativer Eingriff nötig sein wird und erst dann bekommen wir mehr Klarheit über die Ausfallzeit“, sagte VfL-Physiotherapeut Günter Schröder.
Am Tabellenende verharren mit dem FSV Frankfurt und Preußen Münster zwei Clubs, die mit ganz anderen Ansprüchen in das Spieljahr gegangen waren. Für die Hessen ging auch der siebte Anlauf auf den ersten Saisonsieg mit einem 1:1 (1:0) beim Halleschen FC daneben, obwohl das Team von Trainer Roland Vrabec über eine Halbzeit lang in Überzahl agieren konnte. „Wir waren sehr pomadig und behäbig. Einige Spieler traten teilweise arrogant auf“, kritisierte Vrabec.
Preußen Münster kassierte mit dem 2:3 (1:2) gegen den 1. FC Magdeburg die fünfte Saisonpleite und ist nun Tabellenletzter. Am Mittwoch (19.00 Uhr) treffen sie in Frankfurt aufeinander.