Bielefeld baut Führung aus - Verfolger Münster patzt
Rostock (dpa) - Gut sechs Monate nach dem Zweitliga-Abstieg hat Arminia Bielefeld den Betriebsunfall zu mehr als der Hälfte repariert.
Der einstige Bundesligist geht mit 43 Punkten als Primus der 3. Liga und mit einem ansehnlichen Vorsprung von fünf Zählern auf den Relegationsrang in die bis zum 31. Januar 2015 andauernde Winterpause. Zusammen mit den Ostwestfalen überwintert auch Preußen Münster (39) auf einem Aufstiegsplatz. Direkt dahinter melden die Stuttgarter Kickers und SG Dynamo Dresden (beide 38) Ansprüche auf eine Rückkehr in die 2. Bundesliga an.
Torjäger Fabian Klos (4.) mit seinem zwölften Saisontreffer und Christoph Hemlein (51.) schossen die Arminen vor 13 411 Zuschauern zum 2:0 (1:0) über den Chemnitzer FC. „Wir haben jetzt Einiges erreicht. Aber die Pause tut gut. Jetzt können wir Kräfte sammeln und mit neuem Elan in die Rückrunde starten“, sagte Bielefelds Trainer Norbert Meier nach dem fünften Sieg in Serie ohne Gegentor.
Meiers Kollege Ralf Loose von Preußen Münster hatte nach dem 1:2 (0:1) bei Energie Cottbus weniger Grund zur Freude. „Es ist nicht leicht für mich etwas zu sagen, da ich 45 Minuten nichts mehr gesehen habe, weil der Schiedsrichter mich auf die Tribüne geschickt hat“, sagte Loose. Vor 6848 Zuschauern hatte Zbynek Pospech (12.) die Gastgeber in Führung gebracht. Kurz nach der Pause glich Benjamin Siegert (47.) aus. Tim Kleindienst (79.) gelang der Siegtreffer für die Lausitzer, die als Fünfter auch nur zwei Punkte hinter dem Relegationsplatz überwintern.
Mitabsteiger Dresden rangiert nach einem schmeichelhaften 2:1 (0:1) gegen den VfL Osnabrück knapp davor. Die Gäste waren lange Zeit die bessere Mannschaft, führten durch Stanislav Iljutcenko (29.). Zudem hätten Dresdens David Vrzogic (17.) und Michael Hefele (23.) durchaus Platzverweise kassieren können. Stattdessen sah Osnabrücks Tobias Willers (34.) wenig später in einer nun nickligen Partie die Rote Karte wegen einer Tätlichkeit. In Überzahl drehte Dynamo das Spiel durch Treffer von Marco Hartmann (51.) und Justin Eilers (61.).
Heiß her ging es auch in Rostock - allerdings nicht auf dem Rasen, sondern erst nach dem Spiel vor dem Eingangsbereich der DKB-Arena. Unmittelbar nach Hansas 0:4-Heimpleite gegen Holstein Kiel machten aufgebrachte Anhänger ihrem Unmut über die desolate Leistung ihrer Mannschaft Luft. Zahlreiche Fans durchbrachen ein Tor zum Eingangsbereich der Rostocker Arena, konnten von den Einsatzkräften der Polizei aber vom Eindringen in das Geschäftsgebäude des Stadions abgehalten werden.
Zuvor hatten die Mecklenburger auch ihr zweites Spiel unter dem neuen Trainer Karsten Baumann verloren. Das 0:4 vor 6000 Zuschauern war bereits die fünfte Pleite des Tabellen-Vorletzten in Serie.