Bielefelds Pokalhelden patzen - Kiel rückt heran
Leipzig (dpa) - Die DFB-Pokalhelden von Arminia Bielefeld waren in der 3. Liga zu schwach für Krisen-Club Dynamo Dresden. Vier Tage nach dem Einzug ins Halbfinale verlor der Tabellenführer überraschend 0:2 bei den Sachsen.
Dynamo hatte zuvor in diesem Jahr erst ein Punktspiel gewonnen. Daher wurde am vergangenen Donnerstag mit Uwe Neuhaus erneut ein neuer Trainer präsentiert. Der erfahrene Neuhaus, der seinen Dienst im Sommer antritt, war am Samstag erstmals im Stadion.
Die Arminia hatte immerhin Glück, dass an diesem 32. Spieltag ein Großteil der Verfolger ebenfalls patzte und der Vorsprung auf Relegationsplatz drei komfortabel bleibt. Zwar rückte Verfolger Holstein Kiel (1:0 gegen Mainz II) bis auf drei Punkte heran, doch die Stuttgarter Kickers (0:1 bei Hansa Rostock) und Preußen Münster (2:3 gegen den Chemnitzer FC) kassierten überraschende Niederlagen.
Für schlechte Stimmung sorgte bei Bielefeld vorrangig Schiedsrichter Harm Osmers (Hannover). Florian Dick traf seinen hinter ihm laufenden Gegenspieler Sinan Tekerci nach einem gewonnenen Zweikampf im Strafraum im Gesicht, Osmers zeigte sofort auf den Punkt. Nils Teixeira (35.) nutzte dies zu seinem ersten Tor für Dynamo. „Wenn das ein Elfer war, dann weiß ich auch nicht mehr. Und wenn man dann so in Rückstand gerät, wird das noch schwerer. Für Dynamo war es einfach, die brauchten nur kontern“, sagte Bielefelds Sebastian Schuppan.
Sieben Minuten vor dem Ende sorgte erneut Teixeira mit einem Traumtor von der Strafraumgrenze für die Entscheidung. Bielefelds Trainer Norbert Meier war entsprechend bedient: „Für das Pokalspiel können wir uns nichts mehr kaufen. Im Endeffekt haben wir es kräftemäßig nicht geschafft, Dynamo unter Druck zu setzen.“ Zudem sah Verteidiger Felix Burmeister (88.) noch die Rote Karte nach einem brutalen Tritt gegen Niklas Kreuzer.
Verfolger Holstein Kiel wurde seinem Ruf als effizienter Minimalist mal wieder gerecht - es war bereits das vierte 1:0 in den vergangenen fünf Spielen. Kapitän Rafael Kazior (43.) sorgte kurz vor der Pause per Foulelfmeter für die Entscheidung. „Ich bin nervös gewesen, weil wir uns immer schwer gegen zweite Mannschaften tun. Aber wir haben drei Punkte eingefahren, das zählt“, sagte Präsident Roland Reime.
Nichts Zählbares gab es für die Kickers in Rostock. Durch das Tor von Dennis Weidlich (61.) verlor Stuttgart den Anschluss an Kiel. „Mir war Mitte der zweiten Halbzeit klar, dass die Mannschaft als Sieger vom Platz geht, die das erste Tor erzielt“, meinte Kickers-Trainer Horst Steffen.
In eine Krise rutscht Preußen Münster. Der einstige Aufstiegsanwärter ist seit einem Monat ohne Sieg und liegt schon acht Punkte hinter den direkten Aufstiegsplätzen. „Unterm Strich war das kein Auftritt für eine Spitzenmannschaft. Schade, dass wir uns mit dieser Leistung aus der Spitzengruppe verabschieden müssen“, sagte Trainer Ralf Loose.
Keine realistischen Aufstiegschancen mehr hat Energie Cottbus. Gegen Fortuna Köln reichte es nur zu einem 1:1. Der Hallesche FC verbuchte mit dem 2:1 bei Rot-Weiß Erfurt seinen fünften Sieg im sechsten Spiel, die SG Sonnenhof Großaspach verschaffte sich durch das 1:0 beim SV Wehen Wiesbaden mächtig Luft im Abstiegskampf.