Bochum erwirtschaftet Verlust - Frauen-Abteilung bleibt
Bochum (dpa) - Der VfL Bochum hat in der abgelaufenen Saison erneut einen finanziellen Verlust eingefahren. In der Bilanz für das Wirtschaftsjahr (1. Juli 2013 - 30. Juni 2014) wies der Fußball-Zweitligist auf seiner Jahreshauptversammlung ein Minus von 633 000 Euro aus.
Einnahmen von 27,205 Millionen Euro standen Aufwendungen von 27,838 Millionen Euro gegenüber. Die Gesamt- Verbindlichkeiten stiegen auf 7,5 Millionen Euro. „Dieser Verein ist komplett auf Kante genäht. Davon müssen wir sobald wie möglich wegkommen“, sagte der neue Finanzvorstand Wilken Engelbracht im Audimax der Ruhr-Universität Bochum.
Mittlerweile absolviert der Club die fünfte Zweitliga-Spielzeit nacheinander. Sportlich geht es aufwärts, wirtschaftlich ist die Lage beim ehemaligen Bundesligisten äußerst angespannt. Auf der Suche nach Einsparpotenzialen hatte der VfL am 3. Oktober daher angekündigt, sich zum Saisonende von seiner Frauenfußball-Abteilung zu trennen. Die 1. Frauen-Mannschaft spielt wie das Männer-Team in der 2. Liga.
Nach der Ankündigung hatte es Proteste von Fans, Politik und Verbänden inklusive des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) gehagelt. Mit Erfolg: Der Revierverein setzt die Entscheidung aus und sucht nach Finanzierungsmöglichkeiten. Für die sechs Frauen- und Mädchenteams muss der VfL jährlich rund 150 000 Euro aufwenden. Der Verein habe die gesellschaftspolitische Dimension der Entscheidung unterschätzt, räumte der VfL-Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Peter Villis ein. Man arbeite nun an einer „gesellschaftspolitisch vernünftigen Lösung“.