Bochum Zweitliga-Spitze - Lautern verliert

München (dpa) - Der VfL Bochum hat sich durch einen Kantersieg zumindest über Nacht an die Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga gesetzt. Der Ruhrpott-Club von Kulttrainer Peter Neururer gewann beim FSV Frankfurt mit 5:1 (1:1).

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Bochum übertrumpfte dank der besseren Tordifferenz den FC Ingolstadt, der beim TSV 1860 München nicht über ein 1:1 (1:1) hinauskam. Die SpVgg Greuther Fürth arbeitete sich durch einen spät herausgeschossenen 2:1 (0:1)-Erfolg gegen den 1. FC Kaiserslautern im Zweitliga-Tableau nach oben.

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Bochum und Ingolstadt weisen jetzt jeweils 12 Punkte auf. Das Duo kann am Sonntag von RB Leipzig (11) allerdings mit einem Sieg der Sachsen beim 1. FC Union Berlin noch überflügelt werden.

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Bochum präsentierte sich in Frankfurt haushoch überlegen und gewann auch in der Höhe verdient durch einen Doppelpack von Simon Terodde (64./Handelfmeter/79.) mit seinen Saisontoren sieben und acht sowie weiteren Treffern von Anthony Losilla (29. Minute), Michael Gregoritsch (57.) und Stanislav Sestak (84.). Das Frankfurter Tor erzielte Edmond Kapllani (41.). Frankfurt intensivierte zwar zwischenzeitlich seine Bemühungen, war aber insgesamt überfordert.

1860 München behielt zum Oktoberfest-Start zumindest einen Punkt im eigenen Stadion, muss allerdings weiter auf den ersten Heimsieg warten. Mit seinem fünften Saisontreffer sicherte der Österreicher Rubin Okotie (20. Minute) den Gastgebern einen hart erkämpften Zähler, nachdem Pascal Groß die Ingolstädter kurz zuvor in Führung gebracht hatte (16.).

Fürth feierte gegen Lautern den dritten Saisonsieg dank der Treffer von Marco Stiepermann (57.) und Tom Weilandt (82.), die das Spiel im zweiten Abschnitt noch drehten. Alexander Ring (11.) hatte die Gäste aus der Pfalz verdient in Führung gebracht - dennoch setzte es die erste Niederlage in der neuen Spielzeit für den FCK. Dabei präsentierten sich die Fürther lange ungeordnet und offensivschwach, das änderte sich erst nach der Pause.

Spätestens nach dem Ausgleich durch Stiepermann agierten die Franken auf Augenhöhe, hatten aber Glück, dass Lauterns Philipp Hofmann aus Nahdistanz (70.) vergab. Stattdessen gelang der Spielvereinigung gar noch das glückliche 2:1.

Nach drei Niederlagen in Serie kam Bundesliga-Absteiger Eintracht Braunschweig zu einem 2:0 (1:0)-Sieg gegen Aufsteiger SV Darmstadt 98. Schlusslicht Erzgebirge Aue fuhr durch ein klares 3:0 (1:0) gegen den FC St. Pauli im sechsten Spiel seine ersten Punkte überhaupt ein, bleibt aber dennoch auf dem letzten Platz. Der SV Sandhausen gewann beim VfR Aalen mit 1:0 (0:0).

Nach ihrer Pleitenserie gingen die Braunschweiger gegen Darmstadt sofort entschlossen zur Sache. In einer hektischen Partie mit vielen Gelegenheiten auf beiden Seiten trafen Havard Nielsen (34. Minute) und Dennis Kruppke (90.+4). „Wir haben extremen Willen gezeigt und uns diesen Sieg heute erzwungen“, sagte Trainer Torsten Lieberknecht.

Zwei strittige Situationen im Strafraum brachten die Darmstädter allerdings in Rage: Kurz vor der Pause wurden sowohl Marcel Heller als auch Dominik Stroh-Engel elfmeterreif gefoult, bekamen aber von Schiedsrichter Patrick Ittrich (Hamburg) beide Male keinen Strafstoß zugesprochen. Auch mehrere offensive Wechsel brachten danach keine Wende mehr für den Aufsteiger. „Wir können uns nichts vorwerfen, wir haben alles versucht“, konstatierte Stroh-Engel.

Ohne seinen vom Deutschen Fußball-Bund für zwei Spiele gesperrten Trainer Thomas Meggle an der Seitenlinie tat sich St. Pauli in Aue schwer - und hätte durch John Verhoek (38.) dennoch das erste Tor erzielen müssen. Stattdessen traf Frank Löning drei Minuten später auf der Gegenseite, für Erzgebirge war es die erste Führung überhaupt in dieser Spielzeit. Rico Benatelli (56.) und Romario Kortzorg (69.) bauten diese später noch aus. „Ein sensationelles Gefühl, darauf haben wir lange hingearbeitet“, kommentierte Löning. Die Sachsen verschärften zugleich die sportliche Krise der Hamburger: Seit drei Spielen ist St. Pauli nun schon ohne Zähler.

In Aalen mussten die Zuschauer bis zur zweiten Halbzeit auf die erste große Torchance warten. Nach einem Foul an VfR-Stürmer Nejmeddin Daghfous trat Leandro zum Elfmeter an - und scheiterte am stark reagierenden Sandhausen-Torwart Manuel Riemann (48.). Dessen Gegenüber Jasmin Fejzic machte beim entscheidenden Treffer durch Andrew Wooten dagegen einen äußerst unglücklichen Eindruck (80.).