Braunschweig souverän - Köln siegt in Nachspielzeit
München (dpa) - In einem sechsminütigen Endspurt hat der 1. FC Köln das Spiel bei Jahn Regensburg gedreht und einen 0:2-Rückstand in einen sensationellen 3:2 (0:1)-Erfolg in der 2. Fußball-Bundesliga verwandelt.
Tabellenführer Eintracht Braunschweig gab sich in Dresden beim 2:0 (1:0) keine Blöße.
Die Mannschaft von Kölns Trainer Holger Stanislawski feierte mit dem glücklich gedrehten Spiel den dritten Saison-Sieg. Anthony Ujah (87.), Dominic Maroh (90.) und Sascha Bigalke (90.+3.) erzielten die späten Treffer für die Kölner bei der gelungenen Aufholjagd. Jim-Patrick Müller (5.) und Christian Rahn (67., Foulelfmeter) hatten die Regensburger zunächst in Führung gebracht.
Braunschweig konnte auch von der SG Dynamo Dresden nicht gestoppt werden. Gegen am Ende nur noch neun Spieler des Tabellenzwölften gewann der Spitzenreiter souverän und ist nach zehn Spieltagen weiter unbesiegt. Vor 27 513 Zuschauern markierte Dennis Kruppke mit seinem fünften Saisontor in der 37. Minute per Kopf den ersten Treffer. Stürmer Dominick Kumbela traf zum 2:0 (79.).
Hertha BSC bleibt Braunschweig auf den Fersen. Die Berliner gewannen beim VfL Bochum mit 2:0 (0:0) und verkürzten den Abstand zu den Niedersachsen zumindest vorerst auf zwei Punkte. Der 1. FC Kaiserslautern bestätigte zum Auftakt des 10. Spieltages seine Favoritenrolle beim 3:1 (2:1) daheim gegen den SV Sandhausen und ist als Tabellendritter in Lauerstellung. Für den MSV Duisburg bedeutete das 0:2 (0:0) gegen den FC Ingolstadt schon die siebte Saisonpleite, der frühere Bundesligist bleibt damit auf dem letzten Platz.
Lautern hatte im Duell mit Aufsteiger Sandhausen Schwerstarbeit zu verrichten. Mit einem wuchtigen Kopfball brachte Mohamadou Idrissou (4. Minute) den Erstliga-Absteiger zwar früh in Führung, schon kurz darauf bestrafte Timo Achenbach (8.) aber die Defensivmängel der Roten Teufel mit seinem Tor zum 1:1. Für Lautern war es der elfte Gegentreffer im zehnten Spiel.
Immerhin war auf Torjäger Albert Bunjaku Verlass: Der ehemalige Nürnberger nutzte eine platzierte Hereingabe von Konstantinos Fortounis zu seinem ersten Treffer auf dem heimischen Betzenberg, nachdem er auswärts zuvor schon fünfmal für den FCK im Unterhaus eingenetzt hatte. Lauterns Joker Enis Hajri entschied die Partie in der Nachspielzeit. „Wir hatten gute Möglichkeiten, aber auch Sandhausen blieb immer gefährlich“, urteilte FCK-Coach Franco Foda.
Mehr Anlaufschwierigkeiten hatten die Herthaner in Bochum. Bis zu einem vielversprechenden Schuss von Peer Kluge (35.) ging nach vorne so gut wie gar nichts, erst unmittelbar nach der Pause erlöste der frühere Schalker sein Team mit dem 1:0. Nur 39 Sekunden nach Wiederanpfiff schloss Kluge eine gelungene Aktion über Ronny und Adrian Ramos gekonnt ab. „Es war ein verdienter Sieg. Zurzeit macht es Spaß“, sagte Kluge nach der Partie, zumal Marcel Ndjeng elf Minuten vor Schluss noch das zweite Hertha-Tor nachgelegt hatte. Dass Sandro Wagner (90./+4) einen Strafstoß verschoss, war verschmerzbar.
Nach ihrem ersten Saisonsieg in Cottbus vor der Länderspielpause zeigten sich die Duisburger auch daheim gegen Ingolstadt zu Beginn angriffslustig, ein guter Versuch von Waleri Domowtschiski (7.) blieb aber erfolglos. Danach übernahmen die ambitionierten Gäste das Kommando - und trafen zweimal. Stefan Leitl (64.) und der Brasilianer Caiuby (88.) sorgten für einen oberbayerischen Auswärtssieg. „Wir haben das schlechteste Spiel abgeliefert, seit ich hier bin“, konstatierte ein niedergeschlagener MSV-Coach Kosta Runjaic.