„Dagobert“ Ducksch ist der „Glückszehner“ von Kiel Holstein Kiel

Der Topscorer der Kieler hat schon 17 Tore und 12 Torvorlagen.

Marvin Ducksch (re.) glänzt auch als Anläufer und Ballverteiler.

Foto: Christophe Gateau

Kiel. Das erste selbst verdiente Geld der Comic-Figur Dagobert Duck war ein Zehn-Kreuzer-Stück. Der sparsame Enterich nannte diese Münze fortan „Glückszehner“. Einen ähnlichen „Glückszehner“ besitzt auch Holstein Kiel. Marvin Ducksch trägt beim Team von Trainer Markus Anfang die Nummer zehn auf dem Trikot, und weil sich der Angreifer bei Treffern sowie Tor-Vorlagen alles andere als geizig zeigt, träumt der Aufsteiger vom großen Coup — dem direkten Durchmarsch in die Bundesliga.

„Bei uns herrscht große Vorfreude auf die letzten Spiele dieser Saison“, erklärte Ducksch. Wie viele dies sein werden, sagt der 24-Jährige inzwischen nicht mehr. Zwei werden es auf jeden Fall, vieles aber spricht für vier — zusätzlich nämlich die Aufstiegsspiele gegen den Tabellen-16. der Bundesliga. Das könnte der Hamburger SV sein. Ein Nord-Krimi der besonderen Art und für Ducksch ein ganz spezieller noch dazu. Schließlich ist er von HSV-Nachbar FC St. Pauli an Holstein Kiel ja lediglich ausgeliehen worden.

Bei den „Kiez-Kickern“ kam Ducksch ebenso nur zu wenigen Einsätzen wie zuvor auch beim SC Paderborn. Immer wieder warfen ihn Verletzungen zurück, sonst wäre seine Karriere vielleicht früher ins Rollen gekommen. „Auf Marvin halten wir ganz große Stücke“, hatte Jürgen Klopp zu seiner Dortmunder Zeit über den vom BVB ausgebildeten Stürmer gesagt. Mit Verspätung unterstreicht dieser Klopps Worte. „Weil ich erstmals eine Saison komplett verletzungsfrei bin“, sagt Ducksch.

So kann er endlich seinen Qualitäts-Reichtum zeigen. Mit 17 Treffern sowie zwölf Tor-Vorlagen ist „Dagobert“ Ducksch aktuell nicht nur bester Scorer der Liga, sondern auch an 45 Prozent aller bisherigen Kieler Saison-Tore beteiligt. Zudem glänzt er als Anläufer und Ballverteiler. „Marvin hat die Klasse, Spiele entscheiden zu können“, sagt Mitspieler Dominick Drexler. So stehen für den Aufsteiger bislang lediglich sechs Niederlagen — und damit eine weniger als für Spitzenreiter Fortuna — zu Buche. Bleiben die „Störche“ auch in Düsseldorf unbesiegt, haben sie Platz drei sicher. Und mit einem „Glückszehner“ geht bestimmt noch mehr.