Der 1.FC Kaiserslautern peilt erneut den Aufstieg an

Kaiserslautern (dpa) - Die tiefen Spuren, die der verpasste Bundesliga-Aufstieg bei Kosta Runjaic hinterlassen hatte, sind dem Trainer des 1. FC Kaiserslautern nicht mehr anzusehen.

Foto: dpa

Gut erholt und voller Tatendrang startete der Fußball-Lehrer mit den Roten Teufeln in die Vorbereitung auf die Zweitligasaison, an deren Ende der Traditionsverein endlich ins Oberhaus zurückkehren will. Auch wenn niemand das Wort Aufstieg in den Mund nimmt, ist die Marschrichtung klar. „Wir haben einen Anspruch an uns selbst, der sehr hoch ist“, sagte Runjaic.

Ein höllisches Finale wie im Mai, als der viermalige deutsche Meister auch im dritten Anlauf knapp scheiterte, möchte man in der Pfalz nicht noch einmal erleben. „Das war die härteste Nachsaison, die ich jemals hatte als Trainer, weil ich genauso enttäuscht war und Kraft gelassen hatte wie die Spieler. Mental, emotional und körperlich“, erklärte Runjaic. „Deshalb haben wir auch ein paar Tage mehr Zeit für den Urlaub gegeben.“

Nun schaut der 44-Jährige voller Zuversicht nach vorne, „auch wenn es sehr schwer ist, eine seriöse sportliche Prognose abzugeben. Ich denke, es wird wieder eine enge Liga, in der jeder jeden schlagen kann. Der Name und die Tradition zählen da nicht, sondern die tägliche Arbeit.“

Um diese zu optimieren, will er die Negativerlebnisse aus dem Saisonendspurt im Trainingslager ab Mittwoch in Herxheim-Hayna intensiv aufarbeiten. „Ich möchte ein Feedback von der Mannschaft haben. Dazu war keine Zeit nach dem letzten Spiel. Da waren alle froh, dass sie weg konnten“, kündigte Runjaic an. Konstruktive Kritik auch an seiner Arbeit sei dabei ausdrücklich erwünscht. „Wenn man in der Verantwortung steht, muss man sich auch hinterfragen und versuchen, relativ schnell die Weichen neu zu stellen.“

Das ist im sportlichen Bereich gar nicht so einfach, nachdem gleich zehn Profis den Verein verlassen haben. Darunter Leistungsträger wie Torwart Tobias Sippel, Kapitän Willi Orban, Dominique Heintz, Karim Matmour, Kevin Stöger und Simon Zoller. Von den bisher verpflichteten fünf Neuzugängen verfügt lediglich Rückkehrer Daniel Halfar, der bereits von 2005 bis 2007 das FCK-Trikot trug, über Bundesligaerfahrung.

„Der Markt ist heiß gelaufen“, berichtete Sportdirektor Markus Schupp über die schwierige Suche nach Verstärkungen. Dennoch hofft er, dass in den nächsten Tagen „der eine oder andere Spieler dazukommt“. Bei den finanziellen Möglichkeiten bewege sich der Club „in einem ähnlichen Bereich wie im Vorjahr“, sagte Schupp. Konkrete Zahlen nannte er nicht. Die größte Baustelle muss der Verein bis zum Saisonauftakt in knapp fünf Wochen aber abseits des Rasens schließen: Die Akquise eines neuen Hauptsponsors.