DFB kritisiert Eintracht-Strategie gegen Chaoten
Frankfurt/Main (dpa) - Bundesliga-Absteiger Eintracht Frankfurt will randalierende Anhänger nicht mit harter Hand, sondern mit Gesprächen in den Griff bekommen - und erntet dafür Kritik vom DFB.
„Wenn diese Krawallmacher nicht bestraft und ausgegrenzt werden, ermuntert man sie dazu, weiterzumachen“, sagte der Sicherheitschef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Helmut Spahn, der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „Eine klare Positionierung des Vereins wäre hilfreich.“ Vor dem Zweitliga-Start gelten die Krawallmacher unter den Eintracht-Fans als hochproblematisch in der Bundesliga-Szene.
Dagegen fürchtet der Verein, dass die Situation mit einem harten Durchgreifen eskalieren könnte. „Würden wir draufhauen und radikal ausgrenzen, hätten wir nicht wie derzeit etwa 100, sondern dann vielleicht 300 gewaltbereite Personen“, sagte der für Fan-Fragen zuständige Vorstand des Zweitligisten, Klaus Lötzbeier. Es sei zwar „ein trauriges Phänomen“, dass sich immer wieder auch ansonsten friedliche Fans mit den Chaoten verbrüdern und mitrandalieren. „Aber es gibt keinen anderen Weg, als vernünftige Fans in Gesprächen auf unsere Seite zu ziehen.“
Bei Eintracht-Spielen war es in der abgelaufenen Saison immer wieder zu Gewaltausbrüchen gekommen. Beim letzten Heimspiel gegen den 1. FC Köln stürmten Randalierer nach Abpfiff das Feld, bevor sie sich beim letzten Saisonspiel bei Meister Borussia Dortmund als „Deutscher Randalemeister 2011“ brüsteten. Das erste Heimspiel in der zweiten Liga muss der Absteiger deswegen vor halbleeren Rängen austragen.