Dresden nutzt Punktverluste der Konkurrenz
Rostock (dpa) - Dynamo Dresden stürmt weiter Richtung 2. Fußball-Bundesliga - und die direkte Konkurrenz hilft dabei fleißig mit.
Während sich der Tabellenführer zu einem 2:1 (1:1) gegen die zweite Mannschaft von Werder Bremen quälte, büßten der FC Erzgebirge Aue und die SG Sonnenhof Großaspach wieder Punkte ein. Aue kam im Aufeinandertreffern der beiden sturmschwächsten, aber abwehrstärksten Teams der 3. Liga gegen die Würzburger Kickers nur zu einem torlosen Remis, Aspach unterlag der zweiten Vertretung des FSV Mainz 05 überraschend klar mit 0:3. Dynamos Vorsprung erhöhte sich dadurch wieder auf zehn beziehungsweise zwölf Zähler.
Nachdem Dresden durch Tore von Marco Hartmann und Stefan Kutschke den Arbeitssieg gegen Bremen perfekt gemacht hatte, konnte man sich zufrieden zurücklehnen. Wieder einmal spielte die Konkurrenz für die Elbestädter. Aue und Großaspach bekommen durch ihre Punktverluste nun sogar Druck von hinten. Denn mit einem 1:0-Sieg in der Nachspielzeit bei Holstein kiel ist der VfL Osnabrück bis auf drei Zähler an den zweiten Aufstiegsplatz herangerückt.
Noch mehr Spannung gibt es am Tabellenende. Da konnte sich der FC Hansa Rostock wieder einmal auf seinen Torjäger Marcel Ziemer verlassen. Der Angreifer erzielte am Samstag beim 3:0 (1:0) über den VfR Aalen alle drei Tore und sorgte dafür, dass der einstige Erstligist nicht den Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen verlor. „Insgesamt ist es wichtig, das wir die Spiele gewinnen. Alles andere zählt nicht. Die Punkte sind wichtiger“, sagte der von den 7800 Zuschauern im Rostocker Ostseestadion gefeierte Publikumsliebling.
Ziemer hatte den letzten DDR-Meister und -Pokalsieger schon im Vorjahr mit 15 Toren fast im Alleingang vor dem Absturz in die Viertklassigkeit bewahrt. Am 23. August 2014 trug sich der gebürtige Pfälzer, der für den 1. FC Kaiserslautern auch in der Bundesliga spielte, mit vier Treffern in der Partie bei Jahn Regensburg in die Rekordliste der 3. Liga ein.
Trotz der Ziemer-Gala blieb Hansa auf einem Abstiegsplatz mit einem Punkt Rückstand auf das rettende Ufer. Und das lag daran, dass auch die Konkurrenz eifrig punktete. Rot-Weiß Erfurt wahrte den Abstand von einem Zähler zum Abstiegstrio mit einem 2:1 (0:0) beim neuen Tabellenletzten VfB Stuttgart II.
Zurücklehnen können sich die Thüringer jedoch nicht, denn von unten machen neben Hansa auch die Stuttgarter Kickers Druck. Eine Woche nach dem 2:0 über die Rostocker gewannen die Schwaben auch bei Energie Cottbus mit 2:1 (1:1) und rissen die Lausitzer so wieder tiefer in den Abstiegsstrudel hinein. „Nach zwei Siegen in Serie sind wir wieder konkurrenzfähig“, sagte Kickers-Trainer Tomislav Stipic.
Die Stuttgarter, die vor zwei Wochen noch abgeschlagener Letzter gewesen waren, trennen so nur noch zwei Punkte vom ersten Nichtabstiegsplatz. Und bis zu Rang zehn sind es auch nur sechs Punkte: Die halbe Liga muss sich nach zwei Dritteln der Saison Sorgen um den Liga-Verbleib machen.