Dresden patzt - Chemnitz verdrängt siegreiche Cottbuser
Rostock (dpa) - Spitzenreiter Dynamo Dresden ist in der 3. Fußball-Liga unerwartet ins Straucheln gekommen. Die Sachsen nutzten selbst das Gastgeschenk der Stuttgarter Kickers nicht und ließen mit dem 1:1 (0:0) wichtige Punkte liegen.
Marvin Stefaniak (61.) traf mit einem Freistoß aus über 20 Metern kurios ins Tor, da sich Kickers-Keeper Rouven Sattelmaier komplett verschätzte. „Das war nicht unser bestes Spiel. Nach dem 1:0 haben wir noch schlechter verteidigt“, bilanzierte Dynamo-Trainer Uwe Neuhaus, nachdem Bajram Nebihi (77.) noch zum Ausgleich traf.
Verfolger FC Erzgebirge Aue verkürzte den Abstand zur Spitze auf zehn Zähler. Die Sachsen gewannen mit einem verwandelten Elfmeter von Mario Kvesik (63.) mit 1:0 (0:0) gegen den FSV Mainz 05 II und haben vier Punkte Vorsprung auf Rang drei.
Da der drittplatzierte VfL Osnabrück mit dem 0:0 beim SC Preußen Münster Punkte vergab, verringerte der 1. FC Magdeburg am 29. Spieltag den Abstand auf den Relegationsplatz auf zwei Zähler. Die Elbestädter meldeten sich am Samstag mit einem souveränen 4:1 (2:1) gegen Hansa Rostock ins Aufstiegsrennen zurück.
Vor einem Jahr noch viertklassig, schickt sich der einzige Europapokalsieger der DDR an, auf direktem Weg in die 2. Fußball-Bundesliga zu stürmen. „Wir hätten in der kritischen Phase sicherlich das 2:2 bekommen können, aber das Glück muss man sich auch erarbeiten“, sagte Trainer Jens Härtel. Neun Spieltage vor Schluss hat der Aufsteiger mit dem Abstieg endgültig nichts mehr zu tun.
Anders als im von schweren Ausschreitungen begleiteten Hinspiel blieb es beim 55. Aufeinandertreffen der beiden Traditionsclubs diesmal weitgehend ruhig. „Unsere Taktik der strikten Fanlagertrennung ist aufgegangen“, sagte Polizeisprecher Frank Küssner. Die Polizei hatte mehr als 1000 gewaltbereite Fans beider Vereine erwartet. 1100 Polizisten, Wasserwerfer und eine Reiterstaffel waren im Einsatz.
Nach der Partie ging ein 28-Jähriger auf zwei Rostocker Fans los und verletzte sie schwer, wie die Bundespolizei am Sonntag mitteilte. Als ein 45-Jähriger nach den Schlägen zu Boden ging, habe der Tatverdächtige ihn noch ins Gesicht getreten.
Einen Rückschlag musste die SG Sonnenhof Großaspach hinnehmen. Die Schwaben kamen nur zu einem 1:1 (1:1) gegen Fortuna Köln und rutschten auf Rang fünf ab. Beim Chemnitzer FC holte Trainer Sven Köhler bei seinem Debüt wenigstens einen Punkt. Die Sachsen kamen am Sonntag beim VfB Stuttgart II zu einem 1:1 (0:0) und verdrängten Energie Cottbus wieder auf einen Abstiegsrang.
Dabei hatten die Lausitzer mit dem 2:1 (2:0) bei Holstein Kiel gerade wieder Hoffnung im Kampf gegen den Abstieg. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Kompliment an meine Mannschaft. Wir sind immer noch im Abstiegskampf, aber wir haben noch zehn Spiele und die Chance, die Liga zu halten“, sagte Energie-Trainer Vasile Miriuta nach zuvor acht sieglosen Spielen in Serie.