Dresdens Sieglos-Serie ohne Folgen
Rostock (dpa) - Einen Sieger brachte die Nullnummer im Drittliga-Spitzenspiel zwischen Dynamo Dresden und Preußen Münster dann doch hervor.
Debütant Markus Schubert stieg mit 17 Jahren, fünf Monaten und 16 Tagen zum jüngsten Torhüter in der Club-Geschichte des früheren UEFA-Pokal-Halbfinalisten auf und durfte sich über ein Extra-Lob von Dynamo-Trainer Uwe Neuhaus freuen: „Ihm ist kein Fehler unterlaufen. Er hat es souverän gemeistert. Ich bin absolut zufrieden.“
Allzu groß gefordert wurde der U17-Nationalspieler aber nicht, das Spielgeschehen fand mehr vor dem Münsteraner Tor statt. Trotz des verpassten Sieges war Neuhaus aber nicht unzufrieden. „Wir können mit dem 0:0 leben. Ich mache meiner Mannschaft keinerlei Vorwurf. Es war das erwartet schwere Spiel für uns. Wir haben es immer wieder angetrieben, beim letzten Pass aber nicht entscheidend genug gespielt.“
Auch wenn die Dresdner zum dritten Mal in Serie ohne Sieg blieben, ist der Vorsprung an der Tabellenspitze nach 18 Spieltagen weiter komfortabel. Da auch Verfolger SG Sonnenhof Großaspach beim SV Wehen Wiesbaden nicht über ein 2:2 hinauskam, behalten die Dresdner vor dem Gipfeltreffen am Freitag in Großaspach ihren Zehn-Punkte-Vorsprung. Münster ist elf Zähler zurück Dritter.
In Dresden sahen 27 853 Zuschauer ein untypisches 0:0. Denn die Gastgeber hatten mehrere klare Chancen. Da aber schon nach 24 Sekunden Pascale Testroet am ganz starken Preußen-Torhüter Niklas Lomb scheiterte und sich danach bei 18:2 Ecken eine Art Abschluss-Blockade entwickelte, konnten die Gäste über einen Punkt jubeln.
Preußen-Coach Ralf Loose verließ seine einstige Wirkungsstätte ebenfalls mit guten Eindrücken: „Ich habe mich sehr gefreut, dass wir einen beherzten Auftritt hingelegt und ein Unentschieden geholt haben. Wir sind mit dem Punkt sehr zufrieden.“
In Wiesbaden konnte Großaspach den frühen Rückstand durch Torsten Oehrl (8.) dank Timo Röttger (19.) und Pascal Breier (66.) vor 1920 Zuschauern zwar zunächst umbiegen. Wehens Neuzugang Steven Ruprecht köpfte eine Minute vor dem Ende aber noch zum Ausgleich ein. „Ein spätes Gegentor ist immer ärgerlich, aber die Punkteteilung geht sicherlich in Ordnung. Wir nehmen den Punkt gern mit und freuen uns jetzt auf das Spitzenspiel gegen Dresden“, sagte SG-Trainer Rüdiger Rehm.
Erleichterung herrschte bei Hansa Rostocks Trainer Karsten Baumann nach dem 1:0 gegen den FSV Mainz 05 II. „Die Jungs haben sich endlich für ihre Leistung belohnt. Wir haben immer gesagt, dass nicht viel fehlt. Heute hat endlich alles gepasst“, sagte der 46 Jahre alte Fußball-Lehrer. Der erste Sieg nach über drei Monaten mit 13 vergeblichen Anläufen ließ den bereits in der Vorsaison beinahe in die Viertklassigkeit abgestürzten einstigen Bundesligisten einen Spieltag vor Halbzeit der 3. Liga wieder die Abstiegsplätze verlassen.
Aber selbst dieses kleine Erfolgserlebnis wäre den Mecklenburgern beinahe noch versagt geblieben. Die 7200 Zuschauer im Rostocker Ostseestadion mussten bis drei Minuten vor dem Ende bangen, ehe der eingewechselte Soufian Benyamina zum erlösenden Siegtreffer einköpfte.
Wirklich zurücklehnen können sich die Hanseaten allerdings nicht. Vom ersten Abstiegsplatz, den Aufsteiger Werder Bremen II nach einem 2:0 (1:0) beim neuen Schlusslicht Stuttgarter Kickers belegt, trennt Baumanns Mannschaft nur die bessere Tordifferenz.