Dynamo und Arminia wollen Abstieg entgehen
Dresden (dpa) - Offensiv ins Verderben - das ist das Motto des Abstiegs-Endspiels in der 2. Fußball-Bundesliga zwischen Dynamo Dresden und Arminia Bielefeld am Sonntag.
Bielefeld muss gewinnen, um die Relegation gegen den Dritten der 3. Liga, SV Darmstadt 98, zu erreichen, Dynamo braucht nur einen Punkt. „Ich habe meinen Spielern klar gemacht, dass für uns die Zweitliga-Saison beendet ist. Wir befinden uns im Halbfinale mit Arminia Bielefeld, um ins Finale einzuziehen und letztlich die Trophäe mit dem Namen zweite Liga hochzuhalten“, erklärte Dresdens Trainer Olaf Janßen.
Janßen und sein Bielefelder Kollege Norbert Meier - einst Trainer bei Dynamo - setzen auf Offensive. „Es ist klar, dass wir auf Sieg spielen werden. Wir müssen nicht fünf Tore aufholen und von der ersten Minute alles nach vorn schmeißen“, sagte der Dynamo-Coach. „Aber es ist klar, dass Unentschieden ein gefährliches Ergebnis ist, weil der Gegner mit einer Aktion in Führung gehen kann und wir dann hinterherrennen.“ Arminia-Geschäftsführer Marcus Uhlig meinte lapidar: „Der Auftrag ist klar: Wir brauchen einen Sieg.“
Dabei glaubt Meier sein Team psychologisch im Vorteil. „Wir werden mit einem besseren Gefühl antreten als Dynamo“, sagte der Trainer mit Blick auf die Resultate des vergangenen Sonntags. Dynamo verlor in Kaiserslautern 0:4, Arminia holte gegen den FSV Frankfurt beim 0:0 daheim einen Punkt. „Vor einigen Wochen haben wir gesagt, dass wir dieses Endspiel in Dresden haben wollen, und das haben wir jetzt. Jetzt erwartet uns in Dresden ein ganz heißes Spiel, aber für sowas lebst du ja als Profi“, betonte Meier.
„Das sind solche Spiele, in denen man nach so einer beschissenen Saison noch zum Helden werden kann. Das sollte sich jeder vor Augen halten. Wir können vieles wieder gutmachen, was wir bisher nicht gut gemacht haben“, meinte Dynamo-Mittelfeldspieler Marco Hartmann. Der 26-Jährige hat seinen Syndesmosebandanriss auskuriert, er könnte am Sonntag wieder im Kader stehen.
Dresden baut auf sein Publikum. Das Stadion ist ausverkauft, aus Bielefeld werden rund 2000 Fans erwartet, davon rund 500 mit zehn Bussen. Was in einem vollen glücksgas-Stadion für eine Atmosphäre herrschen kann, wissen außer Meier auch noch drei andere Bielefelder. Thomas Hübener, Vujadin Savic und Jonas Strifler sind ehemalige Dynamo-Spieler. Strifler nimmt die Sache locker: „Letzten Endes ist das auch nur ein Fußballspiel.“
Doch dies muss sein Team unbedingt gewinnen - und das bei der Auswärtsschwäche der Ostwestfalen. Ganze vier Siege stehen zu Buche, allerdings mit 4:1 am 25. April in Bochum ein ganz wichtiger. Doch Dynamo ist daheim in dieser Saison alles andere als eine Macht. Nur vier Heim-Partien wurden gewonnen. Allerdings gingen auch nur drei verloren, der Rest endete Remis. Und das würde Dynamo reichen.