Eichin als „Moderator“: Kein Problem mit 1860-Investor
München (dpa) - In sein Büro beim TSV 1860 zieht Thomas Eichin erst Anfang August. Die neue Aufgabe als Sportchef beim Zweitligisten aus München will der Manager aber ab sofort als Fulltime-Job und ohne Sorge vor Investor Hasan Ismaik angehen.
Dass die Sechziger um ihren unberechenbaren Geldgeber zuletzt mehr mit internen Scharmützeln denn mit erfolgreichem Fußball Schlagzeilen machten, schreckt Eichin angeblich nicht ab. „Es freut mich, bei einem Verein mit dieser Tradition und diesem Charisma arbeiten zu dürfen“, sagte der 49 Jahre alte Freiburger bei seiner offiziellen Vorstellung am Montag. „Das „Servus“ ist mir hier einfacher gefallen als das „Moin“ in Bremen.“
Nach seiner Bundesliga-Zeit beim SV Werder will Eichin nun in München „Verantwortung übernehmen und 1860 in die Erfolgspur bringen“. Nach zwei nur knapp vermiedenen Abstiegen in die 3. Liga ist der Klassenverbleib das erste Ziel der neuen Saison. Langfristig aber will sich der ambitionierte frühere Profi mit der Zweitklassigkeit nicht begnügen. „Ich habe dreieinhalb Jahre in der 1. Liga gearbeitet“, erinnerte der frühere Abwehrspieler. „Es ist sicherlich mein Ziel und es sollte das Ziel von 1860 sein, irgendwann wieder da hinzukommen.“
Von der Bundesliga träumte vor einigen Jahren schon Hasan Ismaik, als er in den Verein einstieg. Dann aber folgten sportliche Rückschläge en masse, flankiert von internen Reibereien und Kompetenzgerangel. Das bekam auch Eichin mit, der die „Löwen“ nach eigenen Angaben schon jahrelang intensiv verfolgt habe. Abgeschreckt habe ihn das aber bei der Entscheidung, an der Grünwalder Straße für drei Jahre bis 2019 zu unterschreiben, nicht. Er präsentierte sich am Montag als Optimist.
Trotz des komplexen Vereinskonstrukts glaubt der Manager an eine weitgehend reibungslose Zukunft mit Ismaik auf der Investorenseite und dem Stammverein um Präsident Peter Cassalette. Mit beiden Gremien habe er „sehr überzeugende Gespräche“ geführt, sagte Eichin. Dass es manchmal zu Meinungsverschiedenheiten komme, sei nicht schlimm. „Ich sehe mich ganz klar als Moderator.“ Sein wichtigster 1860-Kollege im Sommer wird ohnehin nicht Ismaik, sondern Trainer Kosta Runjaic sein.