Eintracht bastelt am Traumziel - Berlin-Derby
München (dpa) - Alltag für die Eintracht, Ausnahmezustand für die Hertha: Auf dem langen Weg zum Traumziel Oberhaus stehen die Spitzenteams der 2. Fußball-Bundesliga am Wochenende vor höchst unterschiedlichen Heim-Herausforderungen.
Während auf Tabellenführer Braunschweig gegen Neuling VfR Aalen eine Pflichtaufgabe wartet, geht es für Hertha ins Derby gegen Union Berlin. Und der Höhenflug der Eisernen macht das Duell besonders brisant: Zweiter gegen Vierter - der Hauptstadt-Gipfel wird zum Aufstiegsschlager.
„75 000 Zuschauer bei einem Zweitliga-Spiel! Wir freuen uns einfach riesig, dass wir vor so einer tollen Kulisse spielen dürfen“, fiebert Hertha-Coach Jos Luhukay dem Derby gegen Union am Montag entgegen. Besonderen Druck für sein Team, das mit dem 5:1 in Regensburg erfolgreich in die entscheidende Saisonhälfte gestartet ist, sieht der Coach des Bundesliga-Absteigers nicht. „Wir können doch nur gewinnen“, sagt Luhukay mit Blick auf die Erstliga-Kulisse.
Auch beim Nachbarn, der auf Platz vier vorgerückt ist und damit unverhohlen auf den Relegationsplatz schielt, ist die Vorfreude auf das Derby groß. „Dafür sind wir Fußballer geworden, um solche Spiele erleben zu dürfen. Wir sind im Olympiastadion klarer Außenseiter und haben nichts zu verlieren“, betont Union-Kapitän Torsten Mattuschka.
Schon am Freitag geht Spitzenreiter Braunschweig den 21. Spieltag an. In der Partie gegen die Gäste aus Aalen fehlt den Niedersachsen Top-Torjäger Domi Kumbela (Gelb-Sperre). An der gemeinsamen Zukunft mit dem Stürmer konnte die Eintracht aber erfolgreich basteln: Der Vertrag mit Kumbela wurde vorzeitig um drei Jahre bis Mitte 2016 verlängert. „Wir freuen uns sehr, dass wir uns mit Domi auf einen neuen Vertrag einigen konnten, um den erfolgreichen Weg gemeinsam weiterzugehen“, sagte Eintracht-Sportchef Marc Arnold.
Wie Braunschweig und Hertha ist auch der Tabellendritte 1. FC Kaiserslautern mit einem Sieg in die zweite Saisonhälfte gestartet - und die Freude über den Erfolg bei 1860 München ließ Matchwinner Florian Riedel von mehr träumen. „Wenn wir in den letzten 14 Partien spielen, wie wir gemeinsam jubeln, dann können wir richtig was reißen“, sagte der Profi. Am Freitag wartet daheim Dynamo Dresden - und Lauterns Coach Franco Foda sagt: „Wir wollen eine Serie starten.“
Auf einen Ausrutscher der drei Spitzenteams hofft der 1. FC Köln, der fern der närrischen Heimat im Verfolger-Duell bei Energie Cottbus antreten muss. Hoch her ging es bei den Domstädtern am Dienstag auf der vereinseigenen Karnevalssitzung, am Morgen danach blies FC-Coach Holger Stanislawski aber schon wieder zum Training. Von wegen jeck! Nur das nächste Erfolgserlebnis zählt derzeit bei den Geißböcken.