FC Ingolstadt gewinnt Zweitliga-Topspiel
München (dpa) - Der FC Ingolstadt hat die Kaiserslauterer Attacke im Topduell der 2. Fußball-Bundesliga abgewehrt und sich dank eines hart erkämpften Heimsiegs deutlich von den Verfolgern abgesetzt.
Die Oberbayern erreichten am Sonntag ein 2:0 (0:0), das dem Team von Trainer Ralph Hasenhüttl einen Sechs-Punkte-Vorsprung auf den neuen Zweitplatzierten aus Karlsruhe bescherte. Der KSC löste den 1. FC Kaiserslautern dank eines 3:2 (0:1) bei 1860 München ab.
Neuer Drittplatzierter ist Darmstadt 98 nach dem 1:0 (0:0) beim FC St. Pauli. Auch die so langsam in Tritt kommenden Nürnberger feierten beim 1:0 (1:0) in Aalen einen Auswärtserfolg und kletterten erstmals seit dem vierten Spieltag wieder zurück in die obere Tabellenhälfte.
Ganz oben sammeln die Ingolstädter weiter die wichtigen Punkte: Ein Zähler aus den verbleibenden beiden Partien reicht nun bereits, um sicher als Tabellenführer zu überwintern. Der Vorsprung auf den Aufstiegs-Relegationsrang und Darmstadt 98 beträgt sieben Punkte. „Aber da sind noch viele Spiele, eine Menge Holz“, meinte FCI-Kapitän Pascal Groß und lehnte damit vorgezogene Aufstiegs-Glückwünsche ab. Torhüter Ramazan Özcan blieb ähnlich zurückhaltend: „Wir sind zwar jetzt Herbstmeister, aber können uns davon nichts kaufen.“
Den ersten Erfolg hatte der FCI sogar schon vor dem Anpfiff gefeiert, als das Stadion mit 13 359 Zuschauern endlich gut gefüllt war - Coach Hasenhüttl hatte sich mehr Euphorie erbeten. „Das war der wichtigste Erfolg heute“, sagte er über das volle Stadion. In einer hitzigen Partie sorgte Lukas Hinterseer nach einem Freistoß von Groß (52. Minute) für die Führung; es war sein siebtes Saisontor. Kurz vor Schluss gelang Stefan Lex die Entscheidung (84.). „Aufgrund der 2. Halbzeit geht der Sieg in Ordnung“, meinte Top-Vorlagengeber Groß.
Lauterns Amin Younes hatte nach wiederholtem Foul Gelb-Rot (60.) gesehen und sein Team gegen abgezockte Bayern vor eine unmögliche Aufgabe gestellt. Dabei hatten die Gäste dem Liga-Primus anfangs noch Probleme bereitet. „Die 1. Halbzeit war sehr umkämpft. Wir waren froh, mit dem 0:0 in die Pause gegangen zu sein“, sagte Groß.
Die größte FCK-Chance vergab Srdjan Lakic in der 26. Minute, als er bei einem Gestochere im Strafraum zum Abschluss kam, Alfredo Morales aber noch klärte. Nach der dritten Saisonniederlage rutschten die Pfälzer auf Rang fünf. „Ingolstadt hat es am Ende gut runtergespielt, die werden am Schluss oben dabei sein“ sagte Trainer Kosta Runjaic.
Mit 14 Punkten aus sechs Spielen ist der KSC ein weiteres Team der Stunde und mischt im Aufstiegsrennen mit. Beim 3:2 auswärts gegen den TSV 1860 München zeigten die Badener Comeback-Qualitäten. „Ich bin froh, dass wir das Spiel gedreht haben und in der zweiten Halbzeit zeigen konnten, was in uns steckt“, resümierte Trainer Markus Kauczinski. Unzufrieden war der Coach trotz der Leistungssteigerung zur Pause aber mit der Chancenverwertung seiner Schützlinge.
Gegen die kriselnden Bayern, die nach der zehnten Pleite weiter tief im Abstiegskampf stecken, waren Rouwen Hennings (59./69.) und Hiroki Yamada (67.) erfolgreich. Die 1860-Tore erzielten Maximilian Wittek (28.) und Rubin Okotie (74.). „Wir dürfen uns nicht gegenseitig zerstückeln, sondern müssen zusammenhalten und alle gemeinsam Vollgas geben gegen Kaiserslautern“, forderte der genesene Stürmer Okotie vor dem Spiel am Mittwoch gegen den FCK. Schlussmann Stefan Ortega sagte: „Das Selbstvertrauen, das wir eh kaum haben, schwindet weiter.“
Ähnlich schwach in die Saison gestartet wie die Sechziger war auch der 1. FC Nürnberg - aber die Franken scheinen sich unter dem neuen Trainer René Weiler zu fangen. Dank des Erfolgs in Aalen kletterte der „Club“ um drei Plätze auf Rang neun. Niclas Füllkrug überzeugte mit einem Doppelpack (11./60.), Jürgen Gjasula gelang nur noch der Anschlusstreffer für den Tabellen-15. aus Aalen. In der Nachspielzeit sah FCN-Profi Dave Bulthuis noch die Gelb-Rote Karte.