FCK feuert Balakow - Nachfolger gesucht

Kaiserslautern (dpa) - Nach nur 57 Tagen ist das Kapitel Krassimir Balakow beim 1. FC Kaiserslautern beendet. Der Trainer wurde gefeuert, ein Nachfolger für den glück- und erfolglosen Bulgaren wird nun gesucht.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrates beim Bundesliga- Absteiger, Dieter Rombach, bestätigte dem Radiosender SWR am Freitag-Vormittag die Trennung. Am Nachmittag folgte dann die offizielle Mitteilung des Clubs.

Balakow war als Hoffnungsträger am 22. März bei den Roten Teufeln als Nachfolger von Marco Kurz angetreten. Doch bewirkt hat der 46-Jährige nichts: Sieben der letzten acht Erstliga-Begegnungen verlor Balakows Team, die erhoffte Rettung gelang nicht. Die Pfälzer treten zum dritten Mal in ihrer Vereinsgeschichte den Gang in die 2. Liga an.

„Wir haben die abgelaufene Spielzeit in den zurückliegenden Wochen intensiv analysiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir für die neue Saison einen kompletten Neustart benötigen“, erklärte Vorstandschef Stefan Kuntz am Nachmittag. Zuvor hatten sich der FCK und Balakow auf eine einvernehmliche Auflösung des bis 30. Juni 2013 gültigen Vertrages geeinigt. Auch Co-Trainer Ilia Gruev erhielt die Kündigung. Kuntz will die Trainersuche forcieren. „Der Cheftrainer ist die zentrale Personalie für die sportliche Strategie und der Schlüssel für den sportlichen Erfolg des Vereins“, meinte der frühere Nationalspieler.

Kuntz hatte Balakow zunächst den Neuaufbau zugetraut, doch das Vertrauen schwand schnell. „Hinterher ist man immer klüger. Nichts wurde besser. Wir haben noch schlechter gespielt als vorher“, zog der selbst wegen der verfehlten Personalpolitik in der Kritik stehende Kuntz ein vernichtendes Fazit. Für Balakow sollte der Wechsel von Hajduk Split in die Pfalz zum Sprungbrett auf den deutschen Markt werden. Seinen Vertrag beim kroatischen Tabellenzweiten hatte der Bulgare einvernehmlich gekündigt. Mit dem FCK und einem von ihm zusammengestellten Kader wollte er zum Retter werden.

Das Anforderungsprofil für den neuen FCK-Trainer steht laut Kuntz. „Wir sind zuversichtlich, rechtzeitig für alle notwendigen Planungen einen Cheftrainer präsentieren zu können“, sagte der FCK-Vorstandschef. Als ein heißer Kandidat gilt Franco Foda, der mit Kuntz 1990 DFB-Pokalsieger wurde. Ihn wollte Kuntz schon 2009 verpflichten. Doch der 46-Jährige blieb lieber in Österreich. Bei Sturm Graz feierte der gebürtige Mainzer große Erfolge, musste aber vorzeitig gehen, nachdem er seinen Abschied zum Saisonende angekündigt hatte.

In Ciriaco Sforza wird ein zweiten Ex-Lauterer als künftiger Trainer gehandelt. Wie Foda ist auch der als schwierig geltende Sforza bei Grashoppers Zürich vorzeitig entlassen worden. Im Gespräch ist zudem Holger Schmidt, der mit dem SC Paderborn lange in der 2. Liga um den Titel mitspielte.

Nach dem Rausschmiss Balakows und seines Assistenten soll nun die Mannschaft durchforstet werden: Einige Großverdiener sollen den auf zehn Millionen Euro zusammengestrichenen Spieleretat nicht mehr belasten. So scheint die Zukunft von Kapitän Christian Tiffert, Pierre de Wit sowie den vom FSV Frankfurt zurückkehrenden Ilijan Micanski und Chadli Amri ungewiss. Auch Itay Shechter, Richard Sukuta-Pasu und Anthar Yahia sind Abschiedskandidaten. Als Neuzugänge kann der neue Trainer mit Albert Bunjaku vom 1. FC Nürnberg und Mimoun Azaouagh vom VfL Bochum planen.