FCK jubelt am torärmsten Spieltag - Cottbus dreht auf

München (dpa) - Der Aufstiegskampf in der 2. Fußball-Bundesliga wird zum Schneckenrennen. Mit Ausnahme des großen Gewinners 1. FC Kaiserslautern stolperten die Topteams um Spitzenreiter 1. FC Köln reihenweise beim extrem torarmen Start in die richtungsweisende „englische Woche“.

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In neun Partien fielen am 26. Spieltag nur zwölf Treffer - Minuswert in der Saison 2013/14. Das wertvollste Tor aller Spitzenteams erzielte am Sonntag Marcel Gaus mit einem abgefälschten Schuss für den 1. FC Kaiserslautern zum 1:0-Auswärtserfolg beim TSV 1860 München. „Letztendlich ist es egal, wie der Sieg zustande gekommen ist. Wir können zufrieden sein“, kommentierte Torschütze Gaus beim TV-Sender Sky. Die Pfälzer halbierten mit dem zwölften Saisonsieg ihren Rückstand auf den als Minimalziel angestrebten dritten Platz von vier auf zwei Punkte.

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Kein anderer Club unter den Top 7 verließ das Spielfeld als Sieger. Nach Köln, Fürth, Paderborn, St. Pauli und Union Berlin kam auch der Karlsruher SC am Sonntag im eigenen Stadion beim 1:1 gegen Erzgebirge Aue nicht über ein Unentschieden hinaus. Gaetan Krebs brachte den Aufsteiger zwar mit einem Kopfballtreffer in Führung, aber Solomon Okoronkwo konnte für Aue nach der Pause ausgleichen.

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Am Tabellenende dreht Energie Cottbus unter dem neuen Trainer Jörg Böhme weiter auf. Die Lausitzer konnten auch das Kellerduell beim Mitkonkurrenten Arminia Bielefeld durch zwei Treffer in der Nachspielzeit von Stephan Salger (Eigentor) und Boubacar Sanogo mit 3:1 gewinnen. „Wir sind wieder dran“, sagte Sanogo, der auch das 1:0 erzielt hatte: „Mit Charakter und Wille haben wir gewonnen.“

Nach drei Siegen in den letzten vier Partien hat der Tabellenletzte den Relegationsplatz 16 wieder im Blick. Nur noch zwei Zähler trennen Cottbus (23 Punkte) von Dresden und Bielefeld (je 25). „Diese drei Punkte sind verdammt wichtig“, sagte Böhme nach dem besonderen Spiel an seiner früheren Wirkungsstätte als Profi.

Absolute Torflaute herrschte in den drei Partien am Samstag. Besonders enttäuschend waren dabei die Nullnummern für Spitzenreiter Köln gegen Aalen und für den FC St. Pauli gegen den auswärtsstarken FC Ingolstadt. „Wir haben noch alles in der Hand. Wir müssen nicht aufsteigen, können es aber und sollten die Saison genießen“, erklärte Pauli-Coach Roland Vrabec. Bitter für die Hamburger ist, dass Leistungsträger Fin Bartels (7 Saisontore) wegen eines Risses an der rechten Kniescheibe einige Wochen fehlen wird.

Die spielbestimmenden Kölner schafften es vor der Bundesliga-Kulisse von 45 700 Zuschauern nicht, den Aalener Abwehrriegel zu knacken. „Der Gegner war auf ein 0:0 aus. Wir hatten viele Abschlüsse, aber ohne Tore ist das Maximum, das man erreichen kann, ein Punkt“, resümierte Trainer Peter Stöger. Das dritte torlose Spiel lieferten sich die Tabellennachbarn FSV Frankfurt und Fortuna Düsseldorf.

Ein ärgerliches Remis in Dresden reichte am Freitagabend den Fürthern, um wenigstens den direkten Aufstiegsplatz zu behaupten. „Wenn man schon in Führung ist, muss man diese auch über die Zeit bringen“, klagte Trainer Frank Kramer nach dem 1:1, bei dem Stürmer Nikola Djurdjic die Gäste mit einem Foulelfmeter in Führung gebracht hatte. Dresdens Zlatko Dedic schlug mit einem ebenfalls fragwürdigen Strafstoß elf Minuten vor dem Abpfiff zurück.

Keinen Sieger gab es auch im Verfolgerduell zwischen Union Berlin und dem SC Paderborn. Der Last-Minute-Treffer der Paderborner zum 1:1 durch Uwe Hünemeier löste Frust bei den Spielern und Fans von Union aus, auch wenn Trainer Uwe Neuhaus dagegenhielt: „Wir haben keinen Grund für mangelndes Selbstvertrauen oder verunsichert zu sein.“