Foda neuer Trainer beim FCK

Kaiserslautern (dpa) - Ein einstiger Bub vom Betzenberg soll den 1. FC Kaiserslautern zurück in die Fußball-Bundesliga führen: Franco Foda ist neuer Trainer beim zuletzt so leidgeplagten Traditionsclub und erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2014.

„Das Ziel ist, so schnell wie möglich wieder in die Bundesliga aufzusteigen. Aber das wird kein Selbstläufer“, sagte der 46-Jährige bei seiner Vorstellung im Presseraum des Fritz-Walter-Stadions.

Foda ist damit Nachfolger des Bulgaren Krassimir Balakow, der am Freitag nach nur 57 Tagen im Amt entlassen worden war. „Wir mussten bei der Suche nach einem neuen Trainer nicht nur nach dem Stallgeruch fragen, wir mussten nach der Erfahrung fragen“, betonte der Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz. „Wenn man sieht, dass er 15 Jahre bei Sturm Graz war, dann spricht die Kontinuität für ihn.“

Der zweimalige deutsche Nationalspieler Foda bringt zwar seinen Co-Trainer Thomas Kristl mit, trifft aber ansonsten an seinem neuen Arbeitsplatz auf zahlreiche alte Weggefährten: Mit Kuntz spielte er zwar nur ein Jahr zusammen, doch Torwarttrainer Gerry Ehrmann, der seinen Vertrag um drei Jahre verlängerte, Teammanager Marco Haber und Konditionstrainer Roger Lutz sind ebenfalls ehemalige Kollegen des neuen FCK-Chefcoaches.

„Willkommen daheim!“, sagte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Ottmar Frenger. Beim FCK, wo Tradition und Clubverbundenheit schon immer eine ganz besondere Rolle gespielt haben, wird Foda auch bei den Fans mit offenen Armen empfangen. „Der FCK und der Betzenberg sind meine fußballerische Heimat“, sagte er. Vor 31 Jahren kam er zur FCK-Jugend, 1984 absolvierte er sein erstes Bundesliga-Spiel, als er für Hans-Peter Briegel eingewechselt wurde. „Vor 20 Jahren habe ich mein letztes Spiel hier gemacht. Ich bin sehr froh, dass ich nochmal die Chance bekommen habe, hier zu arbeiten.“

Die Ärmel weit hochkrempeln muss Foda: Vieles liegt im Argen beim viermaligen deutschen Meister. Mittelfristig will man die zuletzt so schlecht bewertete Nachwuchsarbeit verbessern, ganz kurzfristig brauchen Kuntz und Foda einen neuen Kader. „Ich bin davon überzeugt, dass wir eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine stellen“, sagte Foda. „Wir haben eine klare Strategie: Wir benötigen nicht nur gute Spieler, sondern auch charakterstarke Spieler. Kaiserslautern ist etwas Besonderes, deshalb müssen sie auch etwas Besonderes leisten.“ Allerdings sind die Roten Teufel finanziell stark eingeschränkt und planen mit einem Etat von nur zehn Millionen Euro.

Der gebürtige Mainzer Foda war zwar 15 Jahre in Österreich, wird jetzt aber mit Ehefrau Andrea und den Kindern nach Kaiserslautern ziehen. Er hatte schon 2009 mit dem FCK verhandelt, damals war aber Marco Kurz verpflichtet worden. „Ich möchte, dass wir hier einen guten, gepflegten, schnellen und aggressiven Fußball spielen“, kündigte er an.