Frankfurt löst Pauli an der Spitze ab - Bochum kurios
München (dpa) - Eintracht Frankfurt hat sich an die Spitze der 2. Fußball-Bundesliga geschossen. Im Stadtderby gegen den FSV Frankfurt kam die Mannschaft von Trainer Armin Veh zu einem 6:1 (2:0) und zog mit 46 Punkten am FC St. Pauli (45) vorbei, der erst am Freitag die Führung übernommen hatte.
In Frankfurt trafen vor 40 700 Zuschauern Karim Matmour (14. Minute, 33., 80.) sowie Alex Meier (61.), Sonny Kittel (67.) und Erwin Hoffer (70.) für den Favoriten, der bereits das Hinspiel an gleicher Stätte mit 4:0 gewonnen hatte. Nach der zehnten Saisonniederlage steckt der Lokalrivale, der durch Ilian Micanski zum Ehrentreffer kam (68.), dagegen noch tiefer im Abstiegsstrudel.
Der VfL Bochum entschied gegen Union Berlin mit 4:2 (1:0) das zweite Samstagsspiel für sich. Schiedsrichter Martin Petersen pfiff insgesamt drei Foulelfmeter. Die zwei Strafstöße der Bochumer verwandelten Mimoun Azaouagh (40. Minute) und Giovanni Federico (63.). Vor 11 501 Zuschauern in Bochum erzielten Mirkan Aydin (76.) und Federico (81.) die weiteren Treffer für die Hausherren. In den 21 vorherigen Saisonspielen hatte der VfL keinen einzigen Strafstoß zugesprochen bekommen. Für die Berliner, die das Match nach einer Roten Karte gegen Christoph Menz (61.) in Unterzahl beenden mussten, traf neben Patrick Zoundi (66.) auch Silvio (72.) per Foulelfmeter.
Die Männer vom Hamburger Kiez schlugen den MSV Duisburg auswärts mit 1:0 (1:0) und hatten Fortuna Düsseldorf vorübergehend von Platz eins verdrängt. Die Rheinländer treten erst am Sonntag bei 1860 München an.
Mit einem sehenswerten Kopfballtreffer brachte Fabian Boll (21. Spielminute) St. Pauli gegen das Duisburger Mittelklasse-Team in Führung. Ansonsten kamen die Hamburger in einer Partie auf mäßigem Niveau vor der Pause kaum einmal zu Torchancen. Im Anschluss verpassten Max Kruse (49.) und Kevin Schindler (53.) auf schwerem Geläuf die 2:0-Führung. Auf der Gegenseite zielte Duisburgs Daniel Brosinski (68.) aus kurzer Distanz knapp neben das Paulianer Tor.
„Das war ein dreckiger Sieg. Aber ganz ehrlich: Wir müssen uns für den Sieg und die Tabellenführung nicht schämen“, frohlockte Paulis Offensivlenker Florian Bruns. Torschütze Boll kommentierte: „Solche Siege sind die schönsten.“ Trainer André Schubert wollte Platz eins nicht überbewerten: „Was zählt ist, dass wir drei Punkte mehr haben.“
Der SC Paderborn muss im Aufstiegskampf einen neuerlichen Dämpfer verkraften: Eine Woche nach der 1:5-Klatsche bei Greuther Fürth kamen die Ostwestfalen gegen Dynamo Dresden nur zu einem glücklichen 2:2 (1:1). Der am Tabellenende feststeckende Karlsruher SC gewann zum Auftakt des 22. Spieltages gegen Energie Cottbus mit 2:0 (0:0) und setzte sich vorerst auf den 15. Rang, einem Nichtabstiegsplatz.
16 Partien in Serie war Paderborn zuletzt ungeschlagen geblieben, bis das Team von Trainer Roger Schmidt in Fürth mächtig Haue kassierte. Die angestaute Wut entlud sich gegen Dresden in einem Blitzstart, schon nach drei Minuten traf Jens Wemmer zur Führung. Ein umstrittener Elfmeter brachte die Gäste zurück ins Spiel: Paderborns Verteidiger Florian Mohr brachte Zlatko Dedic zwar klar zu Fall - allerdings knapp außerhalb des Strafraums. Referee Christian Leicher entschied dennoch auf Elfmeter, Dedic besorgte den Ausgleich (18.).
Kurz vor dem Abpfiff traf der Slowene (79.) trotz einer deutlichen Paderborner Feldüberlegenheit gleich nochmal. Der Doppeltorschütze profitierte von einem Fehler von Keeper Lukas Kruse, der den Ball per Fußabwehr vor seine Füße gelenkt hatte. In der Schlussminute sicherte Matthew Taylor den Paderbornern zumindest noch einen Zähler. „Sehr schade“, kommentierte Dedic - Mann des Tages - das späte 2:2.
Beim KSC saß gegen Cottbus direkt der erste Schuss aufs gegnerische Tor - das allerdings dauerte bis zur 50. Minute, ehe Klemen Lavric traf. Kurz danach entschied Alexander Iaschwili (57.) gegen harmlose Gäste die Partie. Vor der Pause hatte Mittelfeldmann Pascal Groß den besten Eindruck beim Abstiegskandidaten hinterlassen, jedoch zwei vielversprechende Möglichkeiten ausgelassen (35./41.).