FSV Frankfurt trennt sich von Trainer Boysen
Frankfurt/Main (dpa) - Fußball-Zweitligist FSV Frankfurt hat sich nach der 0:2-Heimniederlage gegen den VfL Bochum von Cheftrainer Hans-Jürgen Boysen getrennt. Wie der Club mitteilte, wurde der 54-Jährige nach der Partie von der Geschäftsführung informiert.
„Die bisherige Punkteausbeute inklusive der sieglosen Heimbilanz und die negative Leistungstendenz der Mannschaft veranlassten uns zu diesem Schritt“, sagte der Geschäftsführer Sport Uwe Stöver. Wer Nachfolger von Boysen wird, ist noch offen.
Er ist der achte Trainer, der in der laufenden Saison seinen Posten räumte. Zuvor waren in Cottbus, Rostock, Ingolstadt, Karlsruhe, Duisburg, Bochum und Aachen die Übungsleiter getauscht worden. Boysen hatte bei der Pressekonferenz nach der Partie gegen Bochum einen Rücktritt kategorisch ausgeschlossen. „Weglaufen ist nicht das Thema, mit dem ich mich beschäftige. Das wäre Feigheit“, erklärte der Trainer. Hinter seinem Rücken war da seine Ablösung schon beschlossen.
Finanz-Geschäftsführer Clemens Krüger wies Spekulationen zurück, der Club habe bereits mit Kandidaten gesprochen. „Es gibt keinen Kandidaten, aber wir haben einen Kreis an Trainer, aus dem der Nachfolger kommen soll“, sagte er. Die auf der Tribüne gesichteten und derzeit arbeitslosen Christian Hock und Jürgen Seeberger gehören laut Krüger nicht dazu. Der FSV strebt eine zeitnahe Entscheidung an, damit der neue Mann auf der Bank des Tabellen-16. die Vorbereitung auf den Rest der Rückrunde planen kann. Am 3. Januar 2012 startet der FSV wieder ins Training.
Die Bilanz von Boysen, der die Hessen zweimal vor dem Gang in die 3. Liga bewahrt hatte, ist desaströs. Seit neun Spielen wartet der FSV auf einen Erfolg. Im eigenen Stadion sind die Hessen nur Punktelieferant. In zehn Versuchen gelang kein Heimsieg. Sechsmal spielten die Frankfurter remis, viermal verloren sie.
„Wir möchten nun mit frischen Kräften in die Wintervorbereitung gehen, um im neuen Jahr das Ruder herum reißen zu können und den Klassenerhalt zu bewerkstelligen“, meinte Stöver. Der Kader wurde bereits ergänzt. Vom 1. FC Kaiserslautern wird Chadli Amri bis zum Saisonende ausgeliehen. Der im Frühjahr am Burnout-Syndrom erkrankte und zur Genesung in seine Kölner Heimat zurückgekehrte Mike Wunderlich steht von Januar an wieder zur Verfügung. Zudem bemüht sich der Club um den in Augsburg ausgemusterten Michael Thurk.