Fürth feiert Sieg - Köln rettet einen Punkt
München (dpa) - Jubel in Fürth und Paderborn: Beim Schneckenrennen im Aufstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga profitierte das Duo von den kollektiven Patzern der Konkurrenten 1. FC Köln, Karlsruher SC und des immer heftiger kriselnden 1. FC Kaiserslautern.
Bundesliga-Absteiger Greuther Fürth erzwang am Sonntag im eigenen Stadion gegen den FSV Frankfurt nach einem 1:2-Rückstand mit großer Moral eine Wende. Stephan Fürstner (73 Minute) mit einem verwandelten Foulelfmeter und Abwehrspieler Mergim Mavraj (87.) sorgten noch für den umjubelten 3:2-Erfolg.
„Das Beste ist heute das Ergebnis. Wir haben in keiner Phase des Spiels gezeigt, was wir uns vorgenommen haben“, monierte Fürths Sportlicher Leiter Rouven Schröder trotz des Happy-Ends. Noch drastischere Worte fand Vereinspräsident Helmut Hack: „Wir haben grottenschlecht gespielt. Wenn wir weiter so spielen, bleiben wir auf jeden Fall in Liga zwei.“
Der SC Paderborn durfte sich ebenfalls als Gewinner des 23. Spieltags fühlen. Die Ostwestfalen rückten mit einem souveränen 4:1-Heimsieg gegen den VfL Bochum auf den dritten Platz vor. Der erstmalige Aufstieg in die Beletage wird zu einer realistischen Möglichkeit.
Der Karlsruher SC patzte dagegen am Sonntag. Der Aufsteiger kassierte mit dem 0:1 beim VfR Aalen, für den Benjamin Hübner das Tor des Tages erzielte, die erste Niederlage 2014. „Wir sind kein Überteam, sondern froh mit der komfortablen Tabellensituation. Man muss akzeptieren, wenn der Gegner besser ist“, sagte KSC-Coach Markus Kauczinski.
In der Karnevalshochburg Köln konnte am Samstag ein vorgezogener Aschermittwoch beim 2:2 in Aue abgewendet werden. Der Vorsprung auf den ersten Verfolger aus Fürth schrumpfte auf vier Punkte. „Hätten wir verloren, hätten wir auch gefeiert“, sagte Kölns Coach Peter Stöger vor dem Rosenmontag: „Man kann auch ohne Alkohol lustig sein.“
Bejubeln konnten die mitgereisten Kölner Fans eine fulminante Schlussoffensive mit zwei Toren von Daniel Halfar, die den Spitzenreiter vor einer bitteren Niederlage bewahrte. „Da hat die Mannschaft das Gesicht gezeigt, dass wir im Meisterschaftskampf jetzt noch des öfteren brauchen“, kommentierte Stöger.
Am Ende der Tabelle verlor Arminia Bielefeld gegen Düsseldorf mit 0:2. Es war für Neu-Trainer Norbert Meier eine misslungene Premiere ausgerechnet gegen seinen Ex-Club. Die Ostwestfalen verharren damit auf dem vorletzten Rang. „Die erste Halbzeit hat mir ganz gut gefallen. Allerdings müssen wir die Leichtsinnigkeiten abstellen“, rügte Meier.
Die inzwischen seit sieben Spielen sieglosen Dresdener konnten am Sonntag bei den heimschwachen Ingolstädtern immerhin einen Punkt entführen. Robert Koch glich nach dem Ingolstädter Blitzstart durch das Tor des Brasilianers Caiuby aus. „Das sah nach Fußball aus“, sagte Dresdens Trainer Olaf Janßen: „Wir haben es dem Gegner wirklich schwergemacht und das Letzte gegeben. Es wäre ungerecht, wenn ich jetzt unzufrieden wäre.“
Einen erfolgreichen Trainer-Einstand feierte Ex-Nationalspieler Jörg Böhme. Energie Cottbus gewann gegen den 1. FC Kaiserslautern überraschend mit 1:0 und stürzte die Pfälzer mit der dritten Niederlage nacheinander endgültig in die Krise. „Das war eine schlechte Auswärtsleistung“, klagte Lauterns Boss Stefan Kuntz. „Uns bläst jetzt ein frischer Wind ins Gesicht. Wir sind in einer schwierigen Situation.“ Am kommenden Wochenende muss gegen Sandhausen dringend wieder ein Sieg gelingen. Der Abstand auf einen direkten Aufstiegsplatz beträgt inzwischen schon sechs Punkte.
Am Montag könnte der FCK in der Tabelle noch weiter abrutschen. Dann duellieren sich der FC St. Pauli und Union Berlin im Verfolgerduell. „Es ärgert uns auch, dass wir zuhause noch fast nie überzeugend aufgetreten sind“, sagte Hamburgs Keeper Philipp Tschauner. Am Millerntor gewannen die Berliner allerdings noch nie.