Fürther Pokalhelden im Hoch - Jubel in Rostock
München (dpa) - Im Aufstiegs-Fünfkampf der 2. Fußball-Bundesliga sind die Pokalhelden der SpVgg Greuther Fürth am Sonntag angeführt von Doppel-Torschütze Gerald Asamoah mit einem 5:1-Schützenfest im Verfolgerduell gegen den SC Paderborn vorübergehend auf Platz eins gestürmt.
„Es war eine schöne Woche. Wir haben gezeigt, was wir für eine Mannschaft sind“, schwärmte Neuzugang Asamoah. Die Hoffnung des Tabellenfünften FC St. Pauli auf die direkte Rückkehr in die erste Liga hielt am 21. Spieltag Abwehrspieler Sebastian Schachten mit seinem späten Siegtreffer beim 2:1-Heimsieg gegen den VfL Bochum aufrecht. „Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn“, kommentierte der zweifache Torschütze Schachten.
Die Fürther kamen am Wochenende aus dem Jubeln gar nicht mehr heraus: Zunächst hatten sie am Samstagabend Losglück. Im Halbfinale des DFB-Pokals kommt der deutsche Meister Borussia Dortmund in die Trolli-Arena. „Das wird ein Mega-Ereignis“, frohlockte Präsident Helmut Hack. Pirorität genießt jedoch das Unternehmen Aufstieg: Ex-Nationalspieler Asamoah, Sercan Sararer, Olivier Occean und Mergim Mavraj sorgten für ein Freudenfest im Spitzenspiel gegen Paderborn.
Die Ostwestfalen, die durch das 14. Saisontor von Nick Proschwitz sogar geführt hatten, gingen nach 16 Spielen erstmals wieder als Verlierer vom Platz. „Nach dem 1:1 war schon der Genickbruch zu spüren“, sagte Schlussmann Lukas Kruse nach der heftigen Abreibung.
St. Pauli zwang mit großem Elan die Bochumer in die Knie. Nach dem 0:1 durch Mimoun Azaouagh (19.) sorgte Schachten (26.) postwendend für den Ausgleich. Der Sturmlauf der Hamburger nach dem Seitenwechsel wurde erst nach der Gelb-Roten Karte für Paul Freier (74.) durch Matchwinner Schachten belohnt. „Das war ein sehr, sehr wichtiger Schritt für uns“, kommentierte Pauli-Coach André Schubert.
Nach ihrer eindrucksvollen Sieg-Vorlage können die Fürther (43 Punkte) an diesem Montagabend (20.15 Uhr) ganz entspannt vor dem Fernseher verfolgen, wer sie im Topspiel zwischen Fortuna Düsseldorf (43) und Eintracht Frankfurt (42) wieder an der Tabellenspitze ablöst. Für Zündstoff vor über 40 000 Zuschauern in der Düsseldorfer Arena ist allemal gesorgt, zumal Eintracht-Coach Armin Veh den Fortuna-Profis nach bereits zehn zugesprochenen Elfmetern in dieser Saison schauspielerisches Vermögen vorgeworfen hatte.
„Uns beeindruckt das nicht“, entgegnete Düsseldorfs Trainer Norbert Meier, der auf seinen gesperrten Kapitän Andreas Lambertz verzichten muss: „Ich freue mich auf ein echtes Spitzenspiel“, sagte Meier. „Der Aufstieg wird nicht in dieser Partie entschieden“, bemerkte Gegenspieler Veh, der die Wahl von Schiedsrichter Felix Brych (München) begrüßte: „Er ist international erfahren.“ Zu seinen „Fallsucht“-Vorwürfen erklärte Veh am Sonntag: „Mir zu unterstellen, ich würde die Fans aufhetzen, liegt völlig daneben.“
Im Abstiegskampf bescherte das einstige Tor-Phantom Marek Mintal dem Tabellenletzten Hansa Rostock mit seinem Doppelpack einen enorm wichtigen 4:2-Heimsieg gegen den MSV Duisburg. Zwischen der 30. und 40. Minute fielen in der turbulenten Partie gleich vier Tore. Mintals zweiter Streich zum 3:2 in der 47. Spielminute war vorentscheidend. „Der Sieg war für uns alle enorm wichtig“, sagte Hansa-Trainer Wolfgang Wolf: „Hansa Rostock lebt noch. Die Konkurrenz soll sich nicht so sicher sein, dass der erste Absteiger schon fest steht.“