Fußballfans randalieren in Sonderzügen
Köln/Düsseldorf/Rostock (dpa) - Nur einen Tag nach dem Ausschluss von Dynamo Dresden aus dem DFB-Pokal hat es am Freitagabend erneut gewalttätige Zwischenfälle am Rande von Fußballspielen gegeben.
Auf der Anreise zum Bundesligaspiel zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach (0:3) randalierten Unbekannte in zwei Sonderzügen. Ein Waggon wurde so stark beschädigt, dass er für die Rückreise nicht mehr benutzt werden konnte, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn am Samstag in Düsseldorf berichtete.
Nach Angaben der Bundespolizei in Köln sei die Sachbeschädigung in einem Zug „erheblich“, im anderen „leicht“ gewesen. In beiden Zügen sei auf der Anreise außerdem die Notbremse gezogen worden. Es habe sich um Sonderzüge für Fans von Borussia Mönchengladbach gehandelt. Die Höhe des Sachschadens war zunächst unbekannt.
Auch in Köln kam es im Umfeld des Spiels zu Auseinandersetzungen. So bewarfen nach Angaben der Polizei Kölner Fans Straßenbahnen mit Glasflaschen und Plastikbechern. Am Stadion wurden Mönchengladbacher Fans von Kölner Fans angegriffen. Die Polizei setzte Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Berittene Polizei trennte die rivalisierenden Gruppen schließlich voneinander. In einer Straßenbahn traten Borussen-Fans von innen eine Fensterscheibe heraus. Insgesamt seien 15 Personen in Gewahrsam genommen worden. 20 Fans wurden angezeigt, unter anderem wegen Sachbeschädigung und Körperverletzung.
Von einem vergleichsweise ruhigen Verlauf des Zweitligaspiels zwischen Hansa Rostock und dem 1. FC Union Berlin (2:5) sprach die Rostocker Polizei. Die Anreise der 2200 Berliner Fans in mehreren Zügen sei problemlos verlaufen. Wegen verstärkter Kontrollen am Eingang zum Gäste-Fanblock hatte das Ost-Derby 15 Minuten später begonnen. Dennoch brannten Union-Anhänger vor Beginn der zweiten Halbzeit Feuerwerkskörper und bengalische Feuer ab. Nach Spielende warfen Hansa-Anhänger laut Polizei Steine auf einen Bus, der Union-Fans zum Bahnhof brachte.