„Geisterspiel“: Karlsruher SC verpasst ersten Sieg
Karlsruhe (dpa) - Der Karlsruher SC hat dem VfL Osnabrück die Rückkehr an die Tabellenspitze der 3. Fußball-Liga verdorben. Die beiden Traditionsclubs trennten sich am Mittwochabend im Wildparkstadion 1:1 (1:0).
Youngster Hakan Calhanoglu (26. Minute) hatte die Badener in Führung gebracht. Simon Zoller (49.) konnte kurz nach der Halbzeit nur noch egalisieren. Osnabrück musste durch das erste Gegentor der Saison auch den ersten Punktverlust hinnehmen. Karlsruhe hingegen bleibt in der laufenden Spielzeit weiter ohne Sieg.
Das Remis fiel leistungsgerecht aus, beide Mannschaften ließen gute Chancen für den Siegtreffer aus. Gaetano Manno (24.) vergab einen Foulelfmeter für die Niedersachsen, Calhanoglu (57.) traf mit einem Schuss aus 25 Metern nur den Querbalken.
Die Begegnung im Wildparkstadion fand wegen Fanausschreitungen während des Relegationsspiels gegen Jahn Regensburg in der vergangenen Saison unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Allerdings feierten rund 1000 KSC-Anhänger während des „Geisterspiels“ direkt vor dem Wildparkstadion ein Fanfest und verfolgten die Partie gemeinsam auf einer Großbildleinwand.
Die Faninitiative „Pro KSC“ hatte in der vergangenen Woche kurzfristig das „Public Viewing“ organisiert, das Spiel wurde vom Regionalsender „Baden TV“ übertragen. Es wurden eigens „Geistertickets“ verkauft, der Erlös soll vollständig dem Verein zukommen und so den finanziellen Schaden des Clubs lindern. Nach Angaben von „Pro KSC“ wurden rund 2000 Karten verkauft. „Es ist toll, dass so viele Menschen gekommen sind und zeigen, dass sie hinter dem KSC stehen. Es ist auch ein schönes Zeichen an den DFB, dass Karlsruhe lebt“, erklärte Martin Löffler, Vorstandsvorsitzender der Supporters Karlsruhe.
Auch 35 Anhänger aus Osnabrück hatten sich auf den Weg nach Baden gemacht und nahmen an der Fanveranstaltung teil. „Osnabrück hat das gleiche Schicksal wie wir. Vielmehr werden sie sogar für etwas bestraft, was sie nicht gemacht haben. Umso schöner ist das Zeichen, dass jetzt alle Fans zusammenrücken“, meinte Löffler.