Geschlagene Lauterer: Ärger um Idrissou und Simunek

Kaiserslautern (dpa) - Beim 1. FC Kaiserslautern flattern im Rennen um Relegationsplatz drei in der 2. Bundesliga die Nerven - und nun sorgt auch noch Torjäger Mohamadou Idrissou für Unruhe.

Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat gegen den Kameruner wegen dessen Verbalattacke gegen Schiedsrichter Wolfgang Stark Ermittlungen eingeleitet. „Er hat zu mir gesagt, deine Körpersprache gefällt mir nicht“, sagte Idrissou nach der 2:4-Niederlage der Pfälzer bei Energie Cottbus dem Sender Sky. „Ich bin nicht schwul. Meine Körpersprache ist eine richtige Männerkörpersprache. Ich werde auch nicht schwul, das ist sein Problem.“ Zudem suspendierte der FCK Abwehrspieler Jan Simunek vom Spiel- und Trainingsbetrieb der Profis.

Der DFB hat Idrissou zu einer zeitnahen Stellungnahme aufgefordert. Der FCK wollte sich zu dem Vorfall nicht äußern. Für den Tabellendritten kommt der Wirbel zur Unzeit. Durch die Niederlage in Cottbus verpassten es die Lauterer, im Kampf um den Relegationsplatz den Vorsprung auf Verfolger Köln auf vier Punkte zu vergrößern.

Idrissou hatte in Cottbus bereits in der 9. Minute wegen Meckerns die Gelbe Karte gesehen. „Ich werde provoziert und beleidigt. Aber immer nur werde ich bestraft“, behauptete der 33-Jährige. „Ich bin nicht der Einzige, der schlecht über diesen Schiedsrichter spricht. Das passt zu diesem Spiel. Mir ist es egal, aber langsam reicht es“, fügte der Angreifer hinzu.

Bei der Niederlage in der Lausitz hatte Idrissou mit seinem 16. Saisontor den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich erzielt. Dies reichte aber nicht, um die fünfte Saisonpleite zu verhindern. Drei Spieltage vor Saisonende stehen die Pfälzer weiter auf Rang drei - aber nur noch einen Zähler vor den Kölnern. „Wir haben zum Glück nur noch ein Auswärtsspiel, aber zwei Heimspiele“, sagte Idrissou mit Blick auf das Restprogramm.

Derweil muss Simunek bis auf weiteres mit der U 23-Mannschaft der Pfälzer trainieren. „Der 26-jährige Tscheche ist drei Tage vor der Begegnung des FCK bei Energie Cottbus durch unprofessionelles Verhalten aufgefallen“, teilte der Aufstiegskandidat mit. Nach dpa-Informationen hat Simunek am Wochenende den Zapfenstreich überzogen.

„Wir sind sehr enttäuscht von seinem Verhalten. Um erfolgreich zu sein, benötigen wir Spieler, die sich mit unserem Ziel, ihrem Beruf und dem 1. FC Kaiserslautern zu hundert Prozent identifizieren“, kommentierte der Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz die Entscheidung des Vereins.

FCK-Trainer Franco Foda wirkte schon in Cottbus ziemlich angesäuert. „Wir müssen über das Umschaltspiel und die Defensive reden. Die Tore sind zu einfach gefallen“, analysierte er den Auftritt seines Teams. Vor allem in der ersten Halbzeit spielten einige seiner Profis zu lässig und ließen die nötige Aggressivität in den Zweikämpfen vermissen.

Positiv stimmte den Coach jedoch das Engagement in den zweiten 45 Minuten. „Da haben wir das Spiel absolut dominiert. Daran müssen wir anknüpfen“, meinte der 47-Jährige mit Blick auf das kommende Spiel. Am Sonntag (13.30 Uhr) empfängt der FCK den FSV Frankfurt und damit einen direkten Konkurrenten im Duell um die Aufstiegs-Relegation. Foda forderte: „Die Niederlage in Cottbus müssen wir so schnell wie möglich wegstecken. Wir haben es immer noch in der eigenen Hand.“